Plattenkritik

Last Call - Dog Years

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Release Date: 27.11.2012
Datum Review: 20.12.2012

Last Call - Dog Years

 

 

Während sich zu Hause alles auf höhere Standards und wirtschaftlichen Wahnsinn stürzt, entwickeln sich Adam Blasco, Austin Jeffers, Ryan Stokke und Kyle Peterson lieber zurück. Allerdings im positiven Sinne und auf weiche Sofas und trainierte Motorhauben gestützt. Was bereits in New Jersey funktioniert hat, sollte in der Wüste ebenso wenig auf Abneigung stoßen – solange allen Verträgen eindeutig die „All Ages“- Klausel untergefügt wurde.

LAST CALL und Las Vegas – passt nur auf dem Papier zusammen. „Dog Years“ ist kein erstes Lebenszeichen, dafür aber eines, was im Falle des Falles auf Krücken und helfende Hände hoffen darf. Die Band klingt vertraut und kumpelhaft, wenn „Generation Gap“ alles und jeden verurteilt und „Winter Clothes“ eine Schnur von THE MOVIELIFE zu THE STARTING LINE spannt und sie breit grinsend abbalanciert.
Weder Gitarren noch Stimme lehnen sich auffällig aus dem Fenster oder suchen nach dem Haar in der Suppe von anderen - „Limbo“ verbindet bescheiden und auf der Couch der 90er kauernd, „Braid“ quillt im nächsten Moment über vor Enthusiasmus und Wonne. Wobei: Nicht jede Sekunde von „Dog Years“ umarmt wie der bekennende Chorus von „Bones“ und nicht über jedes Zitat wird so direkt verhandelt - wie „Live Like Roark“ dem Hörer Respekt und Menschlichkeit ans Herz legt.

LAST CALL filtern die für sich passenden Momente aus Ostküsten-Emo, übercharmantem Punkrock und der rastlosen Ader gegenwärtiger Popcore-Hymnen aus der Dürre und Oberfläche des persönlichen Alltags, den die Band laut Eigenaussage in letzter Zeit erfahren hat. Freund Paul Miner (u.a. THRICE, DEATH BY STEREO, NEW FOUND GLORY) schien da wie geschaffen für den Platz hinterm Pult und rückt das Dutzend Songs in helles, aber nicht gleißendes Licht.
Zweifel, Beschwerden und Hoffnungen untenstehend? Manchmal ist sogar Las Vegas auch „nur menschlich“. LAST CALL bitten höflich um Verzeihung.

Trackliste:

01. Generation Gap
02. Bones
03. Winter Clothes
04. Dog Years
05. Limbo
06. Braid
07. Glassell St.
08. Live Like Roark
09. No Bridge Back
10. Nothing, Ever.
11. Breathing Fire
12. Small Town Blues

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Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.