Plattenkritik

Last One Dying - The Hour Of Lead

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Release Date: 04.09.2009
Datum Review: 05.09.2009

Last One Dying - The Hour Of Lead

 

 

Sechs. Ganze sechs Genres haut die Bandinfo von LAST ONE DYING im ersten Satz raus. Es scheint Trend geworden zu sein, sich durch möglichst viele Einflüsse als Schmelztiegel von immer gleich klingenden Portfolio an Metalcore-Bands abzugrenzen. Auch die Kölner von LAST ONE DYING bilden hier keine Ausnahme, betonen ihre Eigenständigkeit und Langlebigkeit im Gegensatz zu anscheinend als Konkurrenz angesehenen Bands. Nach drei Jahren Existenz haben sie nun ihr Debüt-Album veröffentlicht und buhlen um Aufmerksamkeit. Dies geschieht auch über eindringliches Name-Dropping: der Sänger "Hades" war früher bei CIRCLE OF GRIND tätig, Schlagzeuger "Rhadamanthys" trommelt auch bei den Jungs von CALLEJON und als Gastmusiker konnte Mantas (Ex-VENOM) dazu geholt werden.

Eins. Eine einzelne Genreschublade reicht aus um LAST ONE DYING zu beschreiben: Hier wird Metalcore abgeliefert, bei dem die Betonung ganz klar auf Metal liegt. Ein wirklich eigensinniges Profil bietet lediglich der Gesang, welcher einen sehr eigenen Charakterzug hat, den Rest hat man schon bei UNEARTH oder AS I LAY DYING gehört. LAST ONE DYING legen viel Wert auf die Gitarrenarbeit, was jedoch leider dazu führt, dass es dem Schlagzeuger selten gelingt Druck aufzubauen. Immer wieder blitzt eine hohe technische Finesse auf, welche die teilweise fast nach Schwedentod klingenden Melodien trägt. Doch leider nutzen LAST ONE DYING diese nicht aus, indem sie ein Risiko eingehen und es riskieren, zu stolpern. Viel mehr beschränken sie sich auf das 1x1 des Metalcores, was sie durchaus beherrschen. Zumindest genau so gut wie unzählige andere Bands. Der wohl herausstechendste Moment des Albums ist nicht das Gast-Soli bei Hate Me, sondern der Song All This Time. Hier kommt die Stimme des Sängers in fast schon nach Alternative klingenden Refrains wunderbar zu Geltung, während sie in den anderen Songs von den unzähligen Laut/Leise-Wechseln völlig überfahren wirkt.

Vier. Vier Punkte bekommt The Hour Of Lead, was den hohen Erwartungen nach der hochgelobten Demo Anthems of the Lost (aus dem Jahre 2006) in keinem Moment gerecht werden kann. Songs wie Annabel Lee oder Far Away sind solide Kost und sicherlich um Längen durchdachter und besser als vieles im überschwemmten Metalcore-Sektor, auf Augenhöhe mit den Größen des Genres wie TRIVIUM, AS I LAY DYING oder HEAVEN SHALL BURN befinden sich die Kölner nicht. Dafür fehlt einfach das spannende Element, bei welchem der Funke überspringt.

Für Fans von: AS I LAY DYING, UNEARTH, HEAVEN SHALL BURN
Anspieltipps: All This Time, Annabel Lee, Far Away


Tracklist:
1. Intro
2. The Hour of Lead
3. Darkness on my Trail
4. Anthem of the Lost
5. Annabel Lee
6. Legacy
7. All this time
8. Hate Me (Feat. MANTAS)
9. Far away
10.Exclude me from your prayers
11.My own Machine
12.Until we meet again
13.Into the Deep

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Torsten H.

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