Plattenkritik

Lasting Traces - Old Hearts Break In Isolation

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 27.05.2011
Datum Review: 26.05.2011

Lasting Traces - Old Hearts Break In Isolation

 

 

In der Haut einer deutschen Hardcore-Band, die das was sie macht tatsächlich ernst meint, möchte man eigentlich selten stecken. Die „Szene“ motzt, die „Presse“ kotzt. Und das doch meist total zu Unrecht. Neben anderen waren auch LASTING TRACES immer so ein Kandidat, dem zwischen Hass und Euphorie so ziemlich alles entgegen geworfen wurde, obwohl man mit der „Portraits“ EP und dem Split mit WAY DOWN zeigte, wie versiert, intensiv und eingängig man deutschen (pardon) Modern-Hardcore spielen kann. Sicherlich: Neu war das nie. Aber immer verdammt gut.
Jetzt veröffentlichen die Herren via Demons Run Amok das Album-Debüt, auf welches man nach unzähligen Shows und erwähnten Outputs schon sehnsüchtig wartete.

Und wie bereits erwähnt: Beweisen müssen die LASTING TRACES jetzt bestimmt nichts mehr, höchstens untermauern. Und das tun sie auf gewohnt professionelle Art und Weise. „Old Hearts Break In Isolation“ könnte ebenfalls 1:1 aus den USA stammen, hält Ideen bereit, die man von den letzten Bridge Nine Releases bereits kennt und verpackt Bekanntes und respektable bis großartige Songs. Der Opener „Lake Nowhere“ zum Beispiel ist an Intensität kaum zu überbieten. Das liegt zum einen am einmal mehr technisch perfekt gespielten Song an sich, zum anderen an den großartigen Lyrics. Zieh mal in eine Stadt weit weg von all deinen Freunden und vor allem deiner Familie, dann verstehst du. Was in den 8 nachfolgenden Songs geschieht erreicht nicht mehr die Stärke dieses Songs, aber trotzdem ein Niveau jenseits des Ländervergleichs. Man nehme „Home Truth“, das textliche Gegenstück zu all den Depri-Schinken mit dem hübsch simplen Satz „Still Loving Life“. „Resurrection“ hingegen beweist nach dem DEFEATER-Akustik Humbug, dass Hardcore-Bands einfach keine Akustik-Gitarren in die Hand nehmen sollten, ebenfalls quengelt der Clean-Gesang etwas zu unpassend durch den Track, was wiederum beim Hit der Platte, „Comfort in Solitude“, absolut passt. Man merkt jedenfalls, dass man sich Mühe gab, während man diese Platte zusammen schusterte. Technisch sowie vom Intensitäts-Faktor sind die Herren noch immer an der Spitze deutscher (pardon 2) Modern Hardcore Bands und untermauern das mit „Old Hearts Break In Isolation“ mit vollem Einsatz. Sehr schön.

Autor

Bild Autor

Raphael

Autoren Bio

.