Chaos- bzw. NoiseCore (oder wie man das jetzt gerade nennt) hat sich das Quintett aus dem UK auf die Flagge geschrieben. Von uptempo Parts zu groovenden midtempo Teilen ist alles dabei und das alles natürlich kurz hinter einander weg gespielt und typisch viele Akkorde in einem Song. Was mir auffiel war, dass diese Band mich beim Hören jedoch nicht verunsichert oder mit derartig vielen verschiedenen Songstrukturen aufwartet, dass es einem das Zuhören verleidet.
LAVOTCHKIN geben dem Konsumenten Zeit zum Verschnaufen; Erholungsphasen in diesem kreativen Erguss, der doch recht brutal daherkommen kann. Die Songs gewinnen im Kontext auf ganzer Linie, vereinzelt betrachtet, sind sie eher durchschnittlich. SIMON TITTLEY und Basser SIMON HUBBARD verleihen diesem Sommernachtssturm noch die vocale Schärfe. Lyrisch gesehen kämpfen die fünf Engländer ebenfalls mit ganz harten Bandagen. The Kids Here Have A Deathwish oder I Shot My Face Off While Crazed On Crystal Meth stellen hier knallharte gesellschaftskritische Hypothesen in den Raum. Texte und Musik ergeben zusammen eine messerscharfe Mixtur, dem man sich gewachsen sehen muss.
Ich denke, um bei den ganz großen Bands dieses Genres mitzumischen reicht es noch nicht, aber auf dem besten Wege dahin ist man, denn diese Band bringt einen durch die Texte wirklich zum Nachdenken, auch wenn einem musikalisch irgendwann eine leichte Stagnation in den Ohren schwingt.
Here We Are. Was It Everything You Dreamed Of? Gute Frage !! Ergebnis: Solide 6 Skulls.
Tracklist:
1. The Kids Here Have A Deathwish
2. I Wasn´t Alive Until This Moment
3. In Honour Of Alan Clarke
4. Nothing Worse Than An Eyeless Horse
5. I Shot My Face Off While Crazed On Crystal Meth