Plattenkritik

Lay Siege - Obolus

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Release Date: 09.01.2012
Datum Review: 24.01.2012

Lay Siege - Obolus

 

 

Mal wieder England – einmal mehr gibt es Metalcore auf die Ohren. Oder doch Harcdore? Naja, irgendwas dazwischen wird es schon sein. Nur irgendwie gehe ich heute ein bisschen ernüchtert an die Sache heran. In letzter Zeit habe ich bis auf wenige Ausnahmen kaum guten Metalcore gehört. Klar, einige kommen jetzt wieder mit dem totschläger-Argument „Metalcore ist doch schon seit Jahren tot“. Aber die eine oder andere Kapelle weiß eben doch noch ein Quäntchen oben drauf zu legen, oder irgendwas anders zu machen.

LAY SIEGE kommen aus Northampton. Nördlich von London gelegen, ist es nur ein Katzensprung über die Millionenstadt um in die ländlichen Gefilde der ARCHITECTS zu kommen. Das spiegelt sich auch im Sound der Band wieder, der doch etwas nach der hohlen Krone der Architekten klingt. Die Äxte etwas Breiter, die Kessel etwas dumpfer – aber alles in allem schon sehr ähnlich.

Musikalisch geht bei dem Quartett einiges. Es gibt viele Riffs, Moshparts, Breakdowns, die dort kommen wo sie kommen sollten und wenige Verschnaufpausen. Auffällig ist trotzdem, dass die Scheibe insgesamt relativ „laid back“ aufgenommen wurde und bis auf „Explorer“ und „Wastelands“ tempotechnisch etwas zurückhaltend wirkt. Das gehört zwar oft auch dazu, aber ich persönlich habe immer den Wunsch nach ein bisschen mehr Drive und Geschwindigkeit. Da könnte man sich also noch ein bisschen mehr öffnen und nach vorne gehen. Beißt ja keiner...

Hervorheben muss man auf jeden Fall die Shouts. Eigentlich stehe ich nicht unbedingt auf monotones Gekeife, aber diese Platte eröffnet wirklich neue Räume. Voller Hass, gnadenlos und mit blutverschmierten Händen kotzt einen die Stimmbandsäge an. Selten habe ich so gute Shouts gehört, und das in einem Bandgefüge, das mit dieser ersten Platte eigentlich erst am Anfang steht.

England hat also doch noch Bands zu bieten, die guten Metalcore machen. Oder war es Hardcore!? Scheiss drauf, LAY SIEGE mit „Obolus“ eingelegt und ab geht der metallische Fleischwolf!


Tracklist:

01. Explorer
02. The Ferryman
03. Snarling Teeth
04. Glitches
05. Wastelands
06. Solitary Confinement

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Jonathan

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