Nach dem 2000er Debüt Solace kommt nun nach 7 Jahren der Nachfolger mit dem schönen Namen The Kiss, The Hope. Die drei Norweger sind hauptberuflich bei EXTOL beschäftigt und scheinen sich unter dem Banner LENGSEL mal richtig austoben zu wollen. Gefiel mir Solace noch als Avantgarde/Progressiv Black Metal (ähnlich ARCTURUS), bin ich mir bei The Kiss, The Hope ob der Stilbezeichnung unschlüssig. Viel Post, fiel Noise, ein wenig Sludge, Elektrospielereien, Emo, Rock, teilweise unheimlich krank durch den Mixer gewirbelt. Es wurde viel experimentiert und zusammengefasst, was eigentlich nicht zusammen gehört. Das Album ist als Spielwiese modernen Metals zu verstehen, das sicherlich unter dem Kopfhörer und dann mehrmals intensiv hintereinander konsumiert werden muss. Dann entfaltet sich eine Klangwelt, die durchaus reizvoll ist, aber noch ein wenig zu unausgegoren klingt. Wenn die Band es beim nächsten Album (falls es denn eines geben sollte) schafft, die enorme Bandbreite der musikalischen Einflüsse und ihr zweifellos technisches Können zu einem stimmigen Gesamtwerk zu formen, könnte eine Bombe platzen. Bis dahin brennt nur ein kleines Feuerwerk.
Tracklist:
1. An Anonymous Phone-Call And A Dead Line
2. Hell Calls Hell
3. Miss S.C.
4. Ådendød - The Easy Kill
5. Tales Of Lost Love
6. A Little Less To Heal
7. Eternal Seven
8. The Warm Water Chaseway
9. Angels In America
10. The Pale People
11. Avec Toi