"Wir schreiben das Jahr 1997. Diverse jugendliche Konzertveranstalter in einem Jugendzentrum wollen sich und ihren Verein feiern, der ca. 1500 Jahre alt wird. Die Idee kommt auf, statt immer nur untalentierte Bands spielen zu lassen, an diesem Abend selbst mal die Bretter zu erklimmen, da man sich doch auch fuer recht untalentiert haelt." So ein Zitat aus der Bio der Hamburger Deutschpunker von LES CACTÜS, die mit "Tofu Jetzt!" ihren aktuellen Longplayer via Nix Gut servieren. Man merkt schnell, dass die vier Jungs aus Hamburg spaßorientierten Deutschpunk spielen und sich mit ihren häufig recht sinnfreien Texten nicht wirklich ernst nehmen.
Nun gut, ich denke das ist auch nicht wirklich das Anliegen von LES CACTÜS, die mit wenigen Akkorden und einer RocknRoll Breitseite drauf los rocken. TERRORGRUPPE und WIZO haben sicherlich ihre Einflüsse auf die Band gehabt, gegenüber den Vorbildern hält man jedoch auch qualitativ eine respektvolle Distanz. Der Gesang von Stefan Jäger zeigt sich rotzig und dreckig und bringt das richtige Feeling für das Genre rüber, während sich die Rhythmusfraktion auch einmal an einer Ska-Melodie versucht. Für eine Aufnahme im eigenen Proberaum hört sich der Sound auch ganz in Ordnung an und auch das Album hat einige amüsante und schon fast hymnenhafte Momente. Insgesamt also ein nettes Release für den eher unpolitischen Deutschpunkfreund.
Tracks:
1 einer reitet nach paris
2 hilfspolizist
3 pudding mit haut
4 wenn das so ist, bitte sehr!
5 sechs tropfen rock'n'roll
6 klaus peter peemöller
7 wunder, abenteuer, geld
8 ich hab es satt
9 besoffene teenies
10 e.t. will zuhause onanieren
11 hier in meiner kleinen pfütze
12 scheißlied
13 gib mir ein bier
14 qualität hat ihren preis
15 verrannt