Plattenkritik

Liars - they were wrong so we drowned

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Release Date: 01.01.1970

Liars - they were wrong so we drowned

 

 

Eigentlich verbiete ich es mir selber ein Urteil über die Platte abzugeben, denn die Liars zu beschreiben ist in etwa so unmöglich wie ein Santana-Riff nachzuspielen. Mit den zuvor gegangenen Releases hat es uns die Band sehr viel leichter gemacht. Doch die Zeiten der „And They Threw A Monument…“ Lp und der „We No Longer Knew“ 12´´ sind vorbei und Liars anno 2004 sind völlig vom damals eingeschlagenen Weg abgekommen. Auf der einen Seite begrüße ich diese Entwicklung, denn das aktuelle Musikgeschehen zeigt, dass Acts wie The Rapture oder Radio4 nicht nur verdammt angesagt sind sondern leider auch immer mehr in die kommerzielle Gefilde abrutschen. Auf der anderen Seite jedoch vermisse ich die „alten“ Liars. Anstatt wie besagte Bands zu versuchen ihren Sound zu perfektionieren und durch zugänglicheres Material mehr Menschen zu erreichen, zeigen die Liars uns den Stinkefinger und versuchen genau das Gegenteil. Was man auf „They Were Wrong, So We Drowned“ hören kann, hat nichts mehr mit Songstrukturen oder hervorzusehenden Songwriting zu tun; Ein wirrer Soundbrei aus Geräuschen, seltsamen Effekten, schiefen und hypnotischen Vocals, einem staubigen Schlagzeug, eintönig agierenden Gitarren, die meist durchgehend dieselbe Linie spielen und abgefuckten und penetranten Elektrosamples. Mit Sicherheit keine leichte Kost, doch eins muss man sich neidlos eingestehen: Obwohl das Album ein einziges Chaos ist schafft es die Band Rhythmus und Flow in die Songs zu stecken, und der benommene Konsument ertappt sich erstaunt dabei wie ein ums andere Mal sein Fuß im „Takt“ wippt. Wenn man sich erstmal dazu durchringt das Album auch ein zweites Mal durchlaufen zu lassen, wird man feststellen, dass es immer wieder neues zu entdecken gibt und sich ungeahnte Tiefe in den Songs versteckt. Drauf einlassen heißt es !

10 Songs, die einem Angst und Schrecken machen und am Verstand der Liars zweifeln lassen. Wäre nicht allseits bekannt, dass sich die Band sich selber nicht allzu ernst nimmt könnte man glatt von einer innovativen Platte sprechen. So jedoch kann man die dieses Album nur als einen ausgestreckten Mittelfinger an die momentan so hippe Retro-NewYork-Garage-Discopunk-Was-auch-immer-Welle sehen.

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Werner

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