Plattenkritik

Lighthouse - Abyssus Abyssum Invocat

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Release Date: 01.07.2009
Datum Review: 10.03.2010

Lighthouse - Abyssus Abyssum Invocat

 

 

And the Beat goes on: LIGHTHOUSE tragen Röhrenjeans, sehen aus wie Studenten und machen depressiv angehauchten Hardcore, der in aller Komplexität auf dem ersten (Mini)Album „Abyssus Abyssum Invocat“ auf die Dauer zu überzeugen weiß. Grund genug ein neues Feindbild willkommen zu heißen.

Als LIGHTHOUSE mit RITUAL im Vorprogramm von RISE & FALL im Essener Cafe Nova aufspielten und ihr Sänger mit blutender Nase die Bühne betrat wurden, bei all musikalischer Stärke, schnell Stimmen laut, dass das ja bloße Inszenierung sei. Käme ja gut an im derzeitigen Hardcore. Verzweiflung und Wut, direkt am eigenen Körper veranstaltet. Wer’s glaubt. Im Endeffekt aber konnten LIGHTHOUSE einen super Gig hinlegen, was nicht zuletzt an ihren tollen Songs vom Debüt „Abyssus Abyssum Invocat“ liegt. Dieses bildet nämlich Bindemittel zwischen Depri-HC und vertrackter Komplexität, die dafür sorgt, dass LIGHTHOUSE gleich von Beginn an eine besondere Stellung beziehen. Zu vergleichen mit den üblichen, derzeit angesagten Bands dieser Sparte, sind sie dank komplexer Songstrukturen, nämlich nicht.

Vielmehr bastelt man sich inmitten der bewährten Schneise eine Art Nische, die wilde, stets an Groove und Melodie orientierte Songs a la „Me & You“ oder dem grandiosen „The Serpent’s Tongue“ mit genügend Härte aus den Lautsprechern fegen lassen. Bei aller Komplexität vergessen LIGHTHOUSE zudem nie ihre eigentliche Struktur, geben sich unüberhörbare Mühe genügend Verzweiflung in die Songs zu pumpen und stecken so manchen Track vielleicht etwas zu voll mit Melodie, Chaos, Struktur und zu guter Letzt Energie, was dazu führt, dass der Hörer an manchen Stellen etwas überrumpelt wird. So wirken die acht Songs in ihrer Gesamtheit zuweilen so, als seien sie ein Track, der einfach nicht endet und vergessen, manchmal Luft zu holen. Aber das brauchen LIGHTHOUSE im Grunde auch nicht. Immerhin sind sie jung, wild, sehen aus wie Studenten, tragen Röhrenjeans und schlagen sich aus Imagegründen vor ihren Gigs selbst auf die Fresse. Wer’s glaubt.

Tracklist:

1. Intro
2. Me & You
3. XIII
4. Coffin Dodger
5. Soul Survivor Pt. 2
6. Blue Almost Black
7. The Sperten’s Tongue
8. Endless

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Raphael

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