Plattenkritik

Lighthouse Project - Gift

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Release Date: 12.10.2007
Datum Review: 17.11.2007

Lighthouse Project - Gift

 

 

Die fünf Finnen des LIGHTHOUSE PROJECT sind mir noch in durchaus guter Erinnerung als Support der RIGHTEOUS JAMS im letzten Jahr. Während die selbsterklärten Bostoner "Muscle Rocker" auf besagter Tour ein wenig müde wirkten, legte die Band aus Helsinki ein energiegeladenes Set hin und kombinierte die Verzweiflung älterer AMERICAN NIGHTMARE mit dem spröden, dreckigen Groove von 108.

Auf Platte machen es einem LIGHTHOUSE PROJECT dennoch nicht ganz einfach. "Dreckig" als Adjektiv für die Beschreibung der Produktion ist jedenfalls sehr euphemistisch gewählt. Hier dröhnt, fiebt und kratzt es an allen Ecken und Enden. Sänger Toni agiert dabei stets am Rande des nächsten 'Nervous Breakdown' und erinnert bisweilen an den juvenilen Dennis Lyxzén, was ja nicht die schlechteste Referenz ist. Nach mehreren Hördurchgängen kristallisieren sich erste subtile Melodien aus dem Gift (sic!) und Galle Gemisch heraus ('Breather', 'Shoreline'), die allerdings genauso schnell wieder unter noisiger Oberfläche begraben werden. So ist das Licht am Ende des Tunnels doch wieder nur der viel zitierte Zug, der auf einen zurast.

Wer neben aufpolierten Jim Siegel-Produktionen mal wieder ein wirklich rohes Hardcore-Album einer Band hören möchte, die deutlich von Mittneunziger-Bands beeinflusst ist, sollte zumindest mal reinhören in "Gift". Die im direkten regionalen Vergleich besseren Songwriter sind dennoch zweifellos ENDSTAND.

Tracklist:

01: Made Up Words
02: All Mine
03: Breather
04: Damage Check
05: I See Dead People
06: Spoken Word
07: Navigate By Heart
08: Fathers Day
09: Stepping Aside
10: Shoreline
11: To Find a Home

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René

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