Plattenkritik

Lilith - The Art Of Metal

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Release Date: 01.01.2008
Datum Review: 20.02.2009

Lilith - The Art Of Metal

 

 

„The Art of Metal“ - ist nicht die, dass man unzählige Teile an einander kettet, um einen gewissen Grad an Divergenz im bandeigenen Sound zu erreichen. Besonders, wenn man das technische Knowhow nicht vorweisen kann. Ehre aber, wem ehre gebührt und LILITH versuchen wenigstens abwechslungsreich zu klingen und bieten dem Hörer auf ihrer ersten Veröffentlichung dem D.I.Y. Demo (s.o.) neben 80er Bay Area Thrash Anleihen und Power Metal Balladen, auch Gehversuche im 70er Stonerrock und folklorischem Metal. Das die Soundqualität, gelinde gesagt, „nicht sehr gut“ ist liegt daran, dass es mit einer 4 Spur Bandmaschine im Probenraum aufgenommen wurde – was viel schlimmer ist, ist die Tatsache, dass die Jung sich die Mühe gemacht haben ihre Songs zu einem befreundeten Techniker zu bringen, der den Mix als auch die Gesangsaufnahmen machte. Jungs, ich hoffe ihr habt ihn nicht dafür bezahlt!? Der Gesang ist viel zu weit nach vorne gemischt, was eher suboptimal ist, wenn man bedenkt, dass die instrumental Aufnahmen alles andere als dick sind. Dabei ist das Klangverhältnis zwischen Drums und den Saiteninstrumenten (in diesem Rahmen) in Ordnung und different.

Sänger Jens sollte unbedingt Abstand davon nehmen clean zu singen. Das geht nicht, das ist grausam. Da fehlt Charisma, da fehlt sichere Intonation und vor allem gute Ideen für Harmonien. Klingt bei „Opium“ dann auch noch wie eine grottenschlechte CREED Kopie, sodass sich einem die Nackenhaare aufstellen. Sein lassen, Finger weg, nicht mal im Ansatz darüber nachdenken! Dafür aber den Schreigesang ausbauen, denn hier scheint großes Potential zu liegen. Der Ansatz tendiert leicht zu BEHEMOTH, SAMAEL oder John Gallagher von DYING FETUS. Das Schlagzeug rumpelt, wie eine Pommesbude auf Sylt während eines Orkans, was sich auf das Tempo der gesamten Band niederschlägt. Gerade wenn man versucht, besonders viele Tempiwechsel und in der Dynamik variierende Parts in seiner Musik zu verwenden, sollte man mit einem festen Metrum arbeiten.

Vom Spielerischen her, prophezeie ich den Gitarristen und ihrem Drummer allerdings eine rosige Zukunft. Denn man merkt, wohin die Reise gehen soll und LILITH erreichen ihr Ziel auch fast, aber knapp daneben ist eben auch vorbei. Man merkt, dass diese Band an ihrem Limit spielt – welches aber auch positiv ausgelegt werden kann: Ihr Limit ist da, wo andere, professionelle(re) Bands schon lange ihren eigenen Zenith überschritten haben.

Um vollends zu überzeugen, reicht es noch nicht, aber man ist jung, man hat die richtigen Tendenzen und man muss vor allem nicht von Anfang an perfekt sein, denn noch kein Meister ist vom Himmel gefallen. Nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern die Ohren wieder gespitzt, die Finger wieder ans Instrument und vielleicht die Nase in das ein oder andere Buch und üben, üben, üben. Dann wird das nächste Mal auch schon viel besser.



Tracklist

1. In Blood
2. Lilith
3. Opium
4. Wintersouls
5. Rain
6. To Throne Above Us All

Autor

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Linc

Autoren Bio

Singer-Songwriter (LINC VAN JOHNSON & The Dusters) Singer (SUPERCHARGER) [DK] Vocal Coach seit 2011. Berufssänger/-musiker seit 2008. Studium Musik/Anglistik Bei ALLSCHOOLS seit 2006.