Plattenkritik

Linkin Park - Minutes To Midnight

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 11.05.2007
Datum Review: 19.05.2007

Linkin Park - Minutes To Midnight

 

 

Eigentlich haben LINKIN PARK es einem ziemlich einfach gemacht ihren neusten Studiooutput "Minutes To Midnight" so richtig schön zu zerpflücken. Da hätten wir das U2-mäßige und pseudo erwachsene Gepose, welches sich vom Cover Artwork auch durch das Innenleben des Digipacks fortsetzt, aber auch die Ansage sich von dem großen NuMetal Schatten lösen zu wollen und an die eigenen Grenzen zu gehen. Eigentlich hat man sich ja nie besagtem Genre zugehörig gefühlt. Ähnliches haben vor kurzem auch CROSSCUT verlauten lassen und ich konnte auch bei der Gelegenheit nur herzhaft lachen. Da möchte also eine Band die Hand von sich weisen, die sie in den letzten Jahren so gut gefüttert hat und ihnen mehr als 40 Millionen verkaufte Alben bescherte.

Nun gut, für dieses Unterfangen holte man sich dann Großmeister Rick Rubin (RHCP, SLAYER, JAY-Z, RUN DMC) als Reißleine an Bord, schrieb mehr als 100 Songs und werkelte ewig lange im Studio um "Minutes To Midnight" fertigzustellen. Mit dem Opener "Given Up" zeigt man sich den alten Fans gegenüber noch am versöhnlichsten, klatscht sich selber Mut zu und legt eine echt vernünftige, dynamische Nummer mit vielen Facetten hin. Aber bereits mit "Leave Out All The Rest" wagt man sich auf bis dato unbekannteres Territorium. Die atmosphärische Halbballade verneigt sich in Richtung U2 oder COLDPLAY und schwoft sich durch stimmungsgeladene 3einhalb Minuten. Im Anschluss darf auch Mike Shinodas bei "Bleed It Out" mal ans Mic, liefert ein paar nette Raps ab und wird im Chorus dann wieder von Chester Bennington unterstützt. Auch die erste Single "What I've Done" spielt mit Pianoelementen. Melodischem Gesang, statt derben Screams und sogar mal wieder ein paar Scratcheinlagen. Insgesamt kann ich nach der ersten Hälfte der Scheibe ein überraschend positives Resümee ziehen. Danach wird es mir ein wenig seicht und man kann kaum glauben, dass dies die besten der 100 Demo Songs waren. Was will man LINKIN PARK also vorwerfen? Sie sind softer und experimenteller geworden und verlieren damit sicherlich einen guten Batzen ihrer Fans. Von kommerziellerer Ausrichtung kann kaum die Rede sein, denn obwohl wesentlich härter waren LINKIN PARK mit ihrem NuMetal kommerziell wie nichts Gutes. Für mich die beste LINKIN PARK Platte so far und ein klares Indiz dafür, dass NuMetal (hoffentlich endlich) tot ist.

Tracklist:
01. Wake
02. Given Up
03. Leave Out All The Rest
04. Bleed It Out
05. Shadow Of The Day
06. What I've Done
07. Hands Held High
08. No More Sorrow
09. Valentine's Day
10. In Between
11. In Pieces
12. The Little Things Give You Away ..



Autor

Bild Autor

Torben

Autoren Bio

ex. - Allschools Chef