Plattenkritik

Liv Kristine - Enter My Religion

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Release Date: 01.01.1970
Datum Review: 20.02.2006

Liv Kristine - Enter My Religion

 

 

Ich muss gestehen: Symphatiepunkte kann ich mir nicht verkneifen. Einmal ist Liv Kristine bekanntlich Norwegerin und zweitens ist sie mittlerweile wohnhaft in meinem "Ländle" (auch bekannt als Baden-Württemberg). All den anderen, die nicht primär zwingend den Lokalpatriotismus als wichtig erachten, seien folgende Fakten nahegelegt:

Klar, es ist die Liv Kristine, die mit Theater Of Tragedy Welterfolge feierte und szeneprägend war, und es ist auch die Liv Kristine, die mit der "Vinland-Saga" ihrer Band Leaves' Eyes berechtigte Anerkannung bekam. So sei die Marschroute für das hier nun folgende zweite Solowerk auch schon umrissen. Wobei eine Einschränkung gleich gemacht werden muss: Mit Metal hat die ganze Sache nicht mehr viel zu tun. Doch der Reihe nach:

"Enter My Religion" ist ein Album voll des zuckersüßen Dark-Pop/Rock. Der Opener "Over The Moon" legt flott los, ist irgendwie hochgradig tanzbar und wirklich nett zu hören. Track zwei, "Take A Smile", beleuchtet dann schon die andere Seite, ist bittersüß, halbballadesk und, was ich nicht erwartet hätte, sogar höchst verstörend. Im positiven! "All The Time In The World" darauf folgend weckt gar große Assoziationen zu Green Day's Boulevard Of Broken Dreams. Ungleich poppiger, das sei dazu gesagt, aber in seiner Art und Weise wunderschön.

Enter My Religion ist kein Metal mehr, stellenweise nicht mal mehr in Ansätzen rockig. Dieses Album ist Pop, gepaart mit einem grauen Schleier zufriedener Melancholie. Ich persönlich hatte nicht gedacht, dass mir sowas gefällt. Das war ein Trugschluss. Und das liegt jetzt auch nicht an meinem Lokalpatriotismus!

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Moritz

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