Das Quintett aus Südösterreich dürfte vielleicht dem ein oder anderen schon mal zu Ohren gekommen sein, als man damals mit dem Longplayer down to earth durch die Landen tourte euch auch nicht? Da haben wir was verpasst! Die neue Scheibe State of the union speech ist eine Erfrischung für die heimische Plattensammlung und nicht nur wegen des wirklich derben Sounds, auf den viele Bands eifersüchtig sein werden und können, sondern auch ihrer Musik wegen, die schwer einzuordnen ist, bei dem momentanen Stilmisch-Milchreis
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Man bekommt eine gehörige Portion Rock um die Ohren geschmettert, der hier und da mit ein paar dem Crossover entnommenen Gitarrenbreaks ausgeschmückt wird und das in Zeiten, in denen sich das nur wenige Bands trauen, denn der gute alte CO wird ja schnell mit dem NU-Metal in Verbindung gebracht. Loxodrome hauen hier schön auf die Kacke und gegen den Trend und verwenden sogar (was mir sehr gefällt) hier und da ein paar Samplings und trotzt somit dem Rock´n´Roll-Reinheitsgebot. Michael Aitzetmüller hat definitiv mehrere Genren drauf, die er in seinen Gesangsstil mit einfließen lässt, dennoch hier und da etwas gleichbleibend wirkt. Das kann aber auch so gewollt sein und aus Erfahrung weiß ich, dass man nicht so schnell aus dem eigenen Stil und Schemata ausbrechen kann und gute Linien zu finden, ist oft schwieriger, als eine gute Gitarrenspur.
Meine persönlichen Favoriten auf diesem Album sind Bad Medicine, Mole und Raise your fist. State of the union speech ist definitv ein gelungene Platte die beweist, dass man auch ganz ohne szenetypischer Attitüden und moshparts ein gutes Album schreiben kann und ihr Albumtitel beschreibt ihre Musik aufs I-Tüpfelchen: Hier wird mit vielen Musikrichtungen gespielt und kokettiert und effektiv zusammengesetzt, was man nicht für möglich hält. Chices Ding und live werde ich mir demnächst auch ein Bild machen. Fein gemacht, Jungs, lockere 8 Skulls von mir!