Da beginnt der Opener "Godparade" ruhig und atmosphärisch und plötzlich erdrückt mich eine massive Sound-Wand. Man hätte den Schwaben von Luna Field ja sicherlich viel zugetraut, aber dass sie ihre sowieso schon bärenstarken Death/Black-Machwerke auch noch mit einem solchen Mastersound auf die Menschen loslassen, war nicht zwingend zu erwarten. Kein geringerer als Alex Krull spielte an den Reglern rum und zeichnet sich hierfür verantwortlich.
Nun zur Musik selber: Die Symbiose aus rasendem und eiskalten Norway-Black und polterndem US-Death funktioniert überdurchschnittlich gut. Die Gitarren sägen sich durch die Soundwand, die Vocals pendeln ausgewogen zwischen Gegrunze und Gekreische, abwechslungsreich wird das Ganze durch dezent eingesetzte Details wie kleine Synthesizer-Einlagen. Die Geschwindigkeit befindet sich meist im oberen Bereich, die fetten Doublebass-Teppiche liegen mächtig wie dicker Kleister und dem Album. Die Black Metal-artigen Gitarrenläufe erinnern teils an die famosen Melodien des Cryptic Wintermoon-Debuts, aber auch eine Prise Amon Amarth ist, wie ich finde, gut herauszuhören. Alte Sininster und Nile schimmern auch irgendwo hindurch. Fassen wir also mal alles zusammen: Die Produktion ist auf höchstem Niveau, die elf Brachialwerke sprechen für sich, das Coverartwork ist formidabel und versieht das komplette Werk mit einer theatralischen Ausstrahlung, den donnernden Hymnen entsprechend.
Mit diesem Werk müssten Luna Field zur absoluten Speerspitze des deutschen Extrem Metal-Bereichs aufschliessen. Gebt dieser Band eine Chance, denn sie hat es wahrlich verdient!