Ähnlich wie die Nachbarn von Juventus streben auch die Turiner Jungs von LUNAMATRONA den Aufstieg in die nächsthöhere Liga an. Während erstere einen eindrucksvollen Durchmarsch hinlegten, liegt der Aufstieg bei letztgenannten jedoch noch in weiter Ferne.
Ein wenig schräg, ein wenig unkonventionell – ja, halt ein wenig anders präsentieren sich LUNAMATRONA auf ihrem zweiten Album „I Tuoi Eroi“. Sich selbst als Hardcore-Band bezeichnend schockieren sich gleich zu Anfang mit Klängen, die man erst einmal verdauen muss. Hier prallen im Ansatz sehr unterschiedliche Musikelemente zusammen. So findet man neben der tragenden Säule, namentlich Oldschool Hardcore/Punk, auch Ansätze des (New) Metal, Rock und sogar ein wenig Ska. Selbst ein, mit einem Nobelpreis ausgestatteter, Mathematiker hätte ein Problem mit der Aufstellung einer Gleichung, welche zum Ergebnis LUNAMATRONA führt. Angereichert wird diese Mixtur dann noch mit immer wiederkehrenden Synthie-Samples, welche sich vor allem durch tiefe streicherähnliche Versatzstücke definieren. Jetzt muss man sich selbstverständlich fragen, wie eine solche Musik, bedingt durch die vielen Variablen ihrer Zusammenstellung, im Gesamten klingt. Nun ja, da wären wir wieder am Anfang. Sie klingen halt anders – im Positiven sowie im Negativen. Es ist teils eine wirklich zähe und schleppende Masse, welche die Band nur hin und wieder mal zu einem flüssigen Rocker verwandeln kann. Das beste Beispiel für die positiven Lichtblicke bildet sicherlich „Città“. Der Song schafft es mittels einer eingängigen Struktur den Hörer zum Kopfnicken zu verleiten, was sicherlich nicht zuletzt am netten Chorus liegt, bei dem Sänger Pit einen Ausflug in modernere Emocore/Screamo Welten wagt. Leider finden sich dann auch Songs auf der Platte, die man am liebsten so schnell wie möglich wieder vergessen möchte. Man nehme nur den Opener „Reazione / Coscienza“. Dieser Song schafft es durch seinen penetrant überzogenen, noisigen und langweiligen Sound nicht einmal für ein paar wenige Sekunden zu gefallen.
Letztendlich bleibt zu sagen, dass jeder, der am Vorgänger „Città“ Gefallen gefunden hat, auch „I Tuoi Eroi“ mögen wird. Alle anderen sollten zuvor jedoch unbedingt ins Album hineinhören, da es einen stark polarisierenden Stil besitzt.
1. Reazione / Coscienza (3:58)
2. I Tuoi Eroi (1:47)
3. Nulla Rimane (2:07)
4. I’inesorabile Marcia Della Mastodontica Sconcertazione Mabbasta (Senzatimbro) – Atto I (0:28)
5. Cinque (2:12)
6. Foto-Ologramma (1:12)
7. Malafede (3:22)
8. Città (2:48)
9. F.U.D.I.C. (6:20)