Eine völlig lieblos gebrannte CD schicken LUNCHBOX aus Bad Tölz in Süddeutschland zur Besprechung. DIY ist zwar mehr als löblich, wird meiner Meinung nach jedoch falsch interpretiert, wenn man einen Rohling nimmt, sechs Songs darauf brennt, den Bandnamen draufkritzelt und das ganze abschickt. Das macht nicht gerade den Eindruck als sei die Band sonderlich von ihrem Werk überzeugt und da in diesem Fall die Musik auch nicht wirklich für sich selber sprechen kann, hätte etwas mehr Enthusiasmus in der Präsentation dieser gebrannten CD nicht geschadet. Oder, das ganze auf ein Tape packen, dann ist es wieder Punkrock, womit wir bei der Musik wären, die LUNCHBOX auf Shy verewigen möchten: Punkrock. Über die Frage, was genau das ist lässt sich bekanntlich streiten, LUNCHBOX möchten jedenfalls beweisen, dass guter Punkrock auch aus Süddeutschland sein kann, wobei sie nicht verraten, wer behauptet hat, dass das nicht möglich sei. Sollte dies jedoch tatsächlich der Fall sein, so überzeugt Shy jedenfalls nicht vom Gegenteil und liefert eher ein Beispiel dafür, wie schlechter (Punk)rock klingt: Nämlich langweilig, einfallslos, langsam und nichts sagend. Sorry Jungs, aber wer von sich behauptet guten Punkrock zu fabrizieren und dann sechs Songs vorstellt, die jeweils mehr als drei Minuten brauchen um zu einem unrühmlichen Schluss zu kommen, der sollte sich vielleicht fragen, ob das richtige Genre gewählt wurde. Wenn dann im Bandinfo noch die Rede davon ist, dass besetzungstechnisch einzelne Störfaktoren beseitigt wurden, um damit scheinbar durch die Blume ehemalige Bandmitglieder zu dissen, dann hört bei mir der Spaß auf, der in diesem Falle allerdings gar nicht erst angefangen hatte