Plattenkritik

MAD CADDIES - House On Fire

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Info

Release Date: 16.10.2020
Datum Review: 16.10.2020
Format: CD Vinyl Digital

Tracklist

 

01. Let It Go
02. Waiting for the Real Thing
03. Strange Days
04. Dogs of War
05. Wake my Baby

MAD CADDIES - House On Fire

 

 

Ska? Find ich scheisse. Fuer alle die im Spaetsommer 2020 noch Energie zum Meckern uebrig haben, definieren die MAD CADDIES aus dem sonnigen Santa Barbara mal eben das von ihnen am Leben erhaltene Genre neu. Und zeigen dabei Wege und Mittel auf, wie Offbeat und Trompeten im fuenfundzwanzigsten Karrierejahr auf ganzer Linie ueberzeugen koennen. 
 
 
Bassist Graham Palmer faellt direkt mit der Tuer ins Haus: "Wir haben mehrere Songwriter in der Band und decken somit diverse Stilrichtungen und Einfluesse ab". Wahrhaftig. "House On Fire" ist nach dem Coveralbum "Punk Rock Steady" ein wunderbar agiler und formschoener Beweis dafuer, dass die CADDIES sich mittlerweile auf anderen Ebenen bewegen als die verpickelte Skapunkband, die 1997 mit "Quality Soft Core" noch deutlich roheres und vorschnelles Material um sich warf. Der Opener "Let It Go" ist ein umwerfend produzierter und fast melancholischer Reggaesong, der aus allen Poren Strandvibes und Sonnenuntergaenge schwitzt. Die messerscharfe Gitarre von Sascha Lazor, die solide, laid-back Stimme von Chuck Robertson und Palmers weiche aber chirurgische Basslines lassen auch den tanzfaulsten Feiermuffel die Arme in die Luft werfen. "Waiting for The Real Thing" lebt im Anschluss von der Blaeserfraktion und klingt beinahe wie ein Zirkussoundtrack in Zeitlupe - soureraen, melodisch, ansteckend, schunkelnd. Von den hektischen Riffs und der trampelnden Songs von "Rock The Plank" oder "Duck And Cover" distanziert sich der erwachsene Sound des Sextetts - vielleicht absichtlich, ganz sicher aber gekonnt. Bei "Strange Days" dominieren eher klassische Swingsounds und ein poppiger Chorus, der dem Sommerende  mit einer Traene im Auge hinterherschaut. Wenn EP-Releases im heutigen, schnellen und kaum fokussierten Alltag allenfalls noch als Lebenszeichen dienen, das hat sich "House Of Fire" Sirenen, Feuerwerk und, nun ja, Trompeten an den Hut genagelt um der Welt zu erklaeren, dass es vielleicht zu viele Skapunkbands gibt - aber eben auch die MAD CADDIES. 

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Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.