Ende November ist eindeutig zu weit entfernt davon, um dieses MAD CADDIES & THE GIMME GIMMES-Release als Konsumakt des Christkindes zu entschuldigen. FACE TO FACE goes acoustic, NO USE FOR A NAME mit (so einer Art) Raritaeten-Scheibe - und jetzt die Skapunk-Wunderkinder mit einem Coveralbum?
Zugegeben, originell geht anders. Die Kalifornier um Frontmann Chuck Robertson halten sich auf "Punk Rocksteady" immerhin in vertrauten Gefilden auf und schicken Hit fuer Hit durch den Offbeat-Toaster. "Sorrow" kann im Original schon alles und macht hier mit seinem trickreichen Taktwechsel zunaechst Lust auf Schirmchendrink und Badelatschen - bei "Some Kinda Hate" (MISFITS) fuehlt sich der Reggae/Dub-Ueberzug spaeter schon etwas zu gewollt an. Klare Gewinner gibt es aber auch unter dem Dutzend unterhaltsamer Eigenversionen: BRACKET's "2RAK005" scheint der MAD CADDIES-sche Slackerbeat wie auf den Leib geschnitten - und mit "She" - im Original von GREEN DAY - konnten die CADDIES schon beim Back To The Beach Festival live ueberzeugen. Der AGAINST ME! - Uebersong "Sink, Florida, Sink" hingegen wackelt und wird im Vorfeld in Sachen Flow und Dynamik ausgerechnet von PROPAGANDHI aus dem Rennen gekickt.
Die wohl am cleversten "verfaelschte" Version liefert das Sextett aus Santa Barbara mit OPERATION IVY's "Sleep Long": Hier werden Strophe und Chorus gleichermassen von Aimme Interrupter (THE INTERRUPTERS) und Joshua Waters Rudge (THE SKINTS) belebt und vertreten, allerdings die Version kein Must-Have fuer die Party-Playlist 2018. Dank "She", "…And We Thought That Nation-States Were a Bad Idea" und "Alien 8" kann der Sommer kommen, bleiben und das Weihnachtsgeschaeft gerne zusammen mit womoeglich aufziehenden Gewitterwolken begraben.