Im Hause MAKE THEM SUFFER hat sich einiges getan. Nicht nur hat sich das Besetzungskarussell schwungvoll gedreht und dabei den Weggang gleich dreier Bandmitglieder nach sich gezogen, auch das Soundbild der Australier hat sich im Vergleich zum Debüt deutlich gewandelt. Wo "Neverbloom" noch fest im Deathcore verwurzelt war, hatte sich bereits der Zweitling "Old Souls" etwas vom diesen Wurzeln entfernt und sich anderen Spielarten geöffnet. Mit "Worlds Apart" hat sich diese Entwicklung nun fortgesetzt und vom ursprünglich Deathcore ist nicht mehr viel übrig. Stattdessen setzen MAKE THEM SUFFER heuer auf eine Mischung aus Post-Hardcore, Metalcore und ganz vereinzelten Djent-Riffs.
Das Positive zuerst: der Rundumschlag im Bandgefüge, neu besetzt wurden die Positionen an Bass und Keyboard, fällt nicht weiter ins Gewicht. Dabei ist grade letzterer Posten besonders wichtig für das Klangbild von MAKE THEM SUFFER, hatte Keyboarderin Louisa Burton mit virtuosem Spiel und zauberhaftem Gesang doch stets für das besondere Etwas im Sound der Australier gesorgt und als Gegenpol zum brachialen Metal-Fundament und den brutalen Shouts gewirkt. In Booka Nile hat man allerdings adäquaten Ersatz gefunden und so bleibt den Australiern dieses Merkmal trotz aller Veränderungen erhalten. Mit atmosphärischen Keyboardsounds und leicht verträumt wirkenden Gesangseinlagen ergänzt sie den Rest der band wie schon ihre Vorgängering wunderbar. Auch die Öffnung hin zu anderen Metal- und Core-Spielarten hat MAKE THEM SUFFER gut getan und führt zu einem deutlich vielseitigeren Gesamtsound.
Schwierigkeiten gibt es auf "Worlds Apart" allerdings teilweise im Bereich Songwriting. Zwar kann man die Scheibe gut am Stück durchhören, weder kommt Langeweile auf noch machen sich Totalausfälle bemerkbar, außerdem können MAKE THEM SUFFER mit einer dichten Grundatmosphäre punkten. Allerdings bleibt außer dem knackigen Stampfer "Vortex" und dem markanten Einsatz von Keyboarderin Booka Nile auch nur wenig wirklich dauerhaft hängen; einzelne Songs drängen sich kaum auf und es fehlt schlicht an Hitmaterial.
Insgesamt kann man "Worlds Apart" aber als gelungen einstufen; der Wandel vom etwas angestaubten Genre Deathcore hin zu einem offeneren Sound hat gut funktioniert, ohne dass man sich dafür hätte verbiegen müssen und auch die neuen Musiker scheinen sich gut ins Bandgefüge eingegliedert zu haben. Auf die weitere Entwicklung darf man also gespannt sein, denn Flexibilität haben MAKE THEM SUFFER mit "Worlds Apart" definitiv bewiesen.