Plattenkritik

MAKTHAVERSKAN – III

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 20.10.2017
Datum Review: 14.11.2017
Format: CD Vinyl Digital

Tracklist

 

01. Vienna
02. Leda
03. In My Dreams
04. Witness
05. To Say It As It Is
06. Eden
07. Siren
08. Front
09. Comfort
10. Days Turn Into Years

Band Mitglieder

 

Maja Milner - voc
Hugo Randulv - bass, git
Irma Pussila Krook - bass, git
Gustav Data Andersson - git
Andreas Palle Wettmark - drums

MAKTHAVERSKAN – III

 

 

Nachdem die Anfrage reinkam, das neue Album „III“ von Makthaverskan zu reviewen, hat die Antwort nicht lange gedauert: Jap. Seit Stunde 0 verfolge ich die Entwicklung von MAKTHAVERSKAN und deren Schwesterband WESTKUST. Die anfängliche Euphorie wich allerdings bereits während des ersten Hördurchlaufs der Ernüchterung: der Sound ist deutlich softer, die Melodien klischeebehaftet 80er, und dem „Post“ fehlt der notwendige „-punk“. Dazu ist der einzige Song, welcher bereits zu Beginn heraussticht, die wiederveröffentlichte Single „Witness“ aus dem Jahre 2015.

„Witness“ vereint alles, was die Band bislang ausmachte: Hallüberzogener, emotionaler Gesang, schnelles Drumming, Shoegaze-Gitarren, melancholische Melodiebögen. Dazu eine offen zur Schau gestellte Homage an die ROLLING STONES und Maja Milner in bester SIOUXSIE SIOUX- und KATE BUSH-Gesangsmanier. Geblieben sind die Gesangsrefferenzen. Ansonsten ist der bisherige Postpunk schnellerem Dreampop gewichen und trotz allgegenwärtiger nordischer Schwermut klingen die Gitarrenmelodien nahezu fröhlich.

„You really need me // In my dreams // But in reality // You don’t even see me“

Die Texte sind es nicht. Nachdem der instrumentale Happinessschreck verdaut wurde, fällt es nicht schwer, sich auf das dritte Album der Göteburger Band einzulassen. Fronsängerin Milner war noch nie so gut wie auf „III“, lyrisch bleibt alles wie gehabt. In „Leda“ bejammert sie ihre Unfähigkeit in der hiesigen Gesellschaft standzuhalten, „Eden“ ist sozialkritisch pessimistisch, resigniert und wirkt durch seine tanzbare, positiv gestimmte musikalische Umsetzung dezent absurd und dadurch spannend.

Großes Manko der Platte ist mangelhafte Abwechslung und die dadurch einschleichende Monotonie. „III“ ist durchsetzt mit Ideen, Kreativität und Talent der einzelnen MusikerInnen, welche jedoch an keiner Stelle zur vollen Entfaltung kommen. Höhepunkt bleibt das bereits seit zwei Jahren bekannte „Witness“, welches deutlich macht, dass etwas mehr Roughness und Härte dem Album gut zu Gesicht gestanden hätte. Ist halt aber nicht. Dementsprechend ist „III“ ein gutes Album einer überdurchschnittlich begabten Band, welches gemessen an der eigenen Discografie qualitativ etwas abfällt, aber dennoch Spaß macht.

 

Autor

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Sebastian

Autoren Bio

Basti // 30 // Berlin // Hiphop bis Blackmetal