Dem unwiderstehlichen Grau der hiesigen Deutschrockszene haben MASSENDEFEKT auch mit ihrem sechsten Album nichts aufregendes hinzuzufuegen - ausser ihren viel zu zahmen "Echos" aus popgepudertem Kneipen(p)rotz. "Mach die Musik nicht aus" bestimmt die Band vom Niederrhein. Dann aber bitte immerhin ein gutes Stueck leiser.
MASSENDEFEKT stammen aus Meerbusch neben Duesseldorf und sehen demnach stetig zu, dass ihr DIE TOTEN HOSEN-Bumpersticker gepflegt und sauber bleibt. Dementsprechend rein bis geleckt klingen "Mauern" und "Gluecklich sein" mit ihrer aalglatten bis schwunglosen Produktion und gut gemeinten Larifari-Vocals. Diese klammern sich zu den Praktikanten-Riffs von "Der Augenblick" an die Nerven des Hoerers und sprudeln vor Klischees. Zu brav fuer PASCOW, zu unselbstbewusst fuer BETONTOD und viel zu wackelig fuer TURBOSTAAT fuehrt die Faehrte von "Echos" vor allem vorbei an jeglichen Hoehepunkten. Auch "Alles was bleibt" oder "100$" sind gepimpte, aber doch luftige Schuesse in die Leere: Die bemuehte Gitarrenarbeit erstickt an der flachen Stimme und den durchgekauten Inhalten von Sebastian Beyer, "Keine Liebeslieder" verhallt sinn- und kraftlos. Kaum ein Moment, an dem MASSENDEFEKT ihren Schutz spendenden Schatten verlassen und sich einen Schritt in Richtung Eigenregie trauen. Schlimmer noch: Um nach dem schwaechelnden Finale der Platte das Ruder nochmal rumzureissen, schaufeln sich MASSENDEFEKT mit einer englischen und einer akustischen Version als Albumbonus direkt noch 1,5 neue Fremdschamgraeber. Wo sich die BROILERS und ROGERS bereits erroetet aus dem Staub gemacht haetten, duempelt "Echos" noch immer ziellos vor sich hin. Und wird am Ende nicht einmal hellgrau.