Die MEAN JEANS stammen aus Portland und sind Weltmeister im Kitzeln. Auf ihrer "Jingles Collection" wird demnach souveraen das letzte bisschen Punk aus einundzwanzig Minuten Spielzeit gekitzelt. Aua meine Leber.
Diese und andere innere Organe tun nicht nur dank "Coors Light", "Mountain Dew" oder "Cheez-Its" weh - auch ist das Konzept des neuen "Albums" des Trios ziemlich einmalig und -deutig. MEAN JEANS erfinden die einzig wahren und eigentlich offiziellen Jingles zu Konsumfavoriten wie "Camel Lights" , "Capri Sun" oder "Taco Bell" und bleiben dabei so hartnaeckig und ueberlegen wie auch stumpf. Im Falle der dreiundzwanzig (!) Jinglesongs, die sich in professioneller Werbespot-Manier um die Ein-Minuten-Marke hangeln, ist "stumpf" die perfekte Marschrichtung. Zwischen Surf, den RAMONES und Power-Pop bewegen sich die Lobeshymnen, die oftmals mit kurzer, weil wichtiger Message daherkommen. "Best Western is the greatest place on Earth / Where better to spend that money that you earn?" Eben. Auffaellig cool und mit lockerer Oberhand fruehstuecken Billy, Jeans und Junior dabei Themen wie das Wendy's Sandwich "Junior Bacon Cheeseburger" oder die liebsten "Rain X"-Scheibenwischerblaetter der Band aus dem Regenstaat Oregon ab. Als Highlights der kurzlebige Platte bleiben "Skoal" und "Capri Sun" dank ihrer Catchyness und "Kraft Mac & Cheese" mit romantischem Schellenkranz und sich ueberschlagender Stimme haengen. Nach all dem Junkfood und "American Dream"-Wahnsinn wird klar, wie dringend notwendig auch ein "echtes" Album der Westcoast-Punkband ist.