Auf "Tight New Dimension" scheint sogar diese unsere Welt in Ordnung. Oder immerhin geordneter als zuvor. Die MEAN JEANS aus Portland streichen die Kratzbuersten aus dem Handgelenk und konzentrieren sich lieber auf die Poppunk-Thronfolge ihres neuen Label-Zuhauses.
Das gelingt dem feierhungrigen Trio aus Oregon recht gut, wenn auch mitnichten unspektakulaer. "Long Dumb Road" hat lebenslange Praktika bei SCREECHING WEASEL und natuerlich den RAMONES absolviert, "Nite Vision" fiel mit seinen duesteren Harmonien bereits auf der Vorabsingle zum Fat Wreck Debut der MEAN JEANS positiv auf. Die Akkorde kommen meist zu dritt oder zu viert, das Konzept schluckt Surfbrett und Lederjacke zu gleichen Teilen. Na klar duerfen ein paar in Kaugummi getretene Schenkelklopfer nicht fehlen: "Michael Jackson Was Tight" oder das grossartige "4 Coors Meal" (get it?) sind der perfekte Scheissdrauf/Bierauf-Soundtrack und gehoeren laut und lauter und vielleicht direkt ins Vorprogramm von TEENAGE BOTTLEROCKET. Die Buechse in der Hand ernster nehmen als das Leben - das kann und will auch "Allergic To Success" mit passender Schrammelgitarre und kurzem Referenzgedanken an die GAMITS oder THE APERS. "Tight New Dimension" dreht die Uhr in seinen achtundzwanzig Minuten auf Party und nicht wieder zurueck. "Croozin'" pogt mit den COPYRIGHTS auf dem Gaspedal, "Trash Can" wirft die Haende der Sonne entgegen und feiert die ewige Liebe auf die bandeigene Art und Weise. Dass im Schnitt bloss jeder zweite Track die Zweiminutenmarke schafft zeigt auf, wie schnelllebig der Kosmos von Jeans Wilder, Billy und Junior Jeans ist und sein soll. Hier wird der harte Kern ebenso bedient wie die Fetenlaune in Person. Am Ende - hier perfekt und mit wunderbarem Orgelintro "Are There Beers in Heaven?" betitelt - wird es jedoch trotz der energiegeladenen Garagenkante knapp, die juengst entflohenen MASKED INTRUDER zu ersetzen.