Zwischen den Stühlen sitzen, sich außerhalb aller möglichen Genregrenzen bewegen, sich neu erfinden, ohne sich selbst zu verlieren. MESSER versuchen genau das.
Zwei Monate nach „Kachelbad“, (einer EP mit 3 Remixen und 2 neuen Songs, die nun auch auf dem neuen Album vertreten sind) auf dem man bereits einen Blick durch die Schlitze der halbgeöffneten Jalousie werfen konnte, ziehen MESSER nun die Jalousien hoch und präsentieren der Welt ihren neuen Sound.
Schnitt. Neuanfang. Schnitt. Neues Label, neuer Gitarrist, neues Design – raus aus Münster, weg von den triefenden, dunklen Ölgemälden auf dem Cover. Auf Wiedersehen Palle Schaumburg (Gitarre), willkommen Milek (Gitarre&Synthesizer) und Manuel Chittka (Percussions), der die Band bereits seit 2014 live unterstützt, allerdings erst jetzt fester Bestandteil von MESSER wurde. Alles neu und doch schon so bekannt.
MESSER haben einen ganz eigenen, eigenwilligen Sound innerhalb der vergangenen Jahre entwickelt, von dem Sie sich auf „Jalousie“ etwas entfernen, aber dennoch treu bleiben. Mal leise, mal laut, mal ungestüm, mal schwerfällig, jedoch immer mit dem Potential große Stimmungen zu erzeugen. Auch Vergleiche mit FEHLFARBEN, JOY DIVISON und anderen großen Namen der Musiklandschaft ändern nichts an der Tatsache das MESSER einzig und allein nach MESSER klingen. Die beinahe teilnahmslose, ruhige, schwerfällige Stimme von Sänger Hendrik Otremba, gepaart mit dem eigenwilligen Musikstil zwischen Post-Punk und Theater, erschwert es MESSER in irgendeine Schublade zu stecken. Jeder der Bandmitglieder hat seine ganz eigene Art und Weiße entwickelt sein Instrument zu bespielen und seine Gedankengänge ins Songwriting mit einzubringen. Erst aus diesem Zusammenspiel entsteht MESSER.
Der Sound auf „Jalousie“ wird von einer ständigen Düsternis überschattet. Wie ein dichtes Nebelfeld welches sich stetig über das Gesamtbild legt. Schwere, bedrückende Orgeln und elektronische Beats übernehmen die Überhand und lassen die Gitarren im Hintergrund verschwinden. Eine bedrückende, unheimliche, den ganzen Raum einnehmende Stimmung macht sich breit und bleibt 11 Songs lang bestehen.
"Jalousie" haben MESSER in Eigenregie einzig in Zusammenarbeit von Robin Völkert und Bassist Pogo McCartney selbst aufgenommen. Gemischt und gemastert wurde das Album letztendlich von Tobias Levin und Hannes Plattmeier im Hamburger Electric Avenue Studio.
MESSER sind streitbar, unbequem, keine Band für jeder Mann. Wer es jedoch schafft in die Gefühlswelt von MESSER einzutauchen kann Großes erleben.