Die Sau namens achtziger Jahre wird nun schon des längerem durchs musikalische Dorf getrieben und hat zuletzt nochmals mit Hurts ordentlich Zunder erhalten. Man muss aber nicht geschniegelt und gestriegelt mit ordentlich Pomade im Haar für Fotos posieren, oder sich den Untiefen der schmierigen Popmusik hingeben, um auch mal mit in der Reihe tanzen zu dürfen. Es reicht auch sich ein bisschen an diversen Ladentheken zu bedienen. Knarzende Bassmelodien, déjà-vu-verdächtige Synthesizer und möglichst große Gesten mit einer pathosgetränken Stimme, alles um den New Wave wiederholt aufzuwärmen. Den Vorwurf des Plagiarismus muss man sich dann gefallen lassen.
Die Band mit dem kryptischen Namen MF/MB/, sollte sich hierfür vielleicht schon mal die eine oder andere Erklärung parat legen. Immerhin schaffen die Schweden es ab und an nicht nur wie ein ganz schwacher Abklatsch von Duran Duran, Depeche Mode oder (etwas moderner) The Faint zu klingen. Ein Schlagzeug zu dem aber selbst James 'Sonny' Crockett seine Hüften schwingen würde, gehört dennoch für immer verboten. MF/MB/ halten sich aber nicht nur im letzten Jahrtausend auf, 'A Beautiful Sigh' könnte so auch auf dem ersten Holy Fuck Album enthalten sein, bis der schmalbrüstige Gesang einstimmt. Die hier und dort einsetzende weibliche Ersatzstimme reißt da leider auch nicht mehr viel raus, selbst wenn es in 'The Big Machine' mit der frontalen Gitarrenbreitseite versucht wird. Für Formel Eins mit Peter Illmann hättest es damals vielleicht gereicht.
Tracklist:
1. Seconds Away
2. Tune On
3. The Grand Chase
4. The Fine Detail
5. 1000 Times
6. Folded
7. The Window
8. A Beautiful Sigh
9. Heat Like This
10. The Big Machine
11. Every Cool Band