„Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann vor allem das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.“ (George Orwell)
Und genau jenem Leitsatz, den George Orwell einmal gesagt hat, folgen MINIPAX. Einfach und schonungslos, ohne groß um den heißen Brei herumzureden, wird dem Gegenüber sein eigener, antifaschisticher Standpunkt aufs genauste erläutert. Ohne Zögern, ohne Kompromisse, ohne jemals überhaupt eine Blume in der Hand gehalten zu haben, durch die man hätte sprechen könnte. Nein, MINIPAX verpacken ihre Botschaft erst gar nicht, sondern klatschen einem (wie Beatrix von Storch) die Torte direkt ins Gesicht. Und zwar derart direkt ins Gesicht, dass selbst der betrunkene Alt-Punk, um halb 5 vor der Kneipe, noch den Sinn, hinter den jeweiligen Stücken, verstehen kann. Das Ganze hat jedoch seine Vor- und Nachteile. Einerseits bietet „1984“ keinen Spielraum für Fehlinterpretationen, erzählt schöne Geschichten und auch der Ohrwurmfaktor ist extrem hoch und lässt einen schnell, selbst bei den Strophen, mitsingen. Andererseits sind jenes auch die Gründe die gegen „1984“ sprechen, denn sobald man die Texte, die Songstuktur, die Botschaften, hinter schaut hat, wird die Musik nicht gerade spannender. Und das geht bei MINIPAX eben extrem schnell.
Alles in allem ist die Musik der Südbayern (und Österreicher) eher einfach aufgebaut. Die Texte, sowie auch der Gesang, sind klar verständlich, gut und sauber abgemischt und die Gitarren spielen lockeren Punk-Rock, der hier und da wieder von einem soliden Solo unterbrochen wird. Alles nichts neues, nichts überraschendes, sondern viel mehr vorhersehbar und dabei vielleicht etwas zu einfach gestrickt.
"1984" ist, trotz der teilweise sehr kritischen Texte, extrem partytauglich, da fast alle Songs (mit Chören im Refrain) zum mitsingen einladen und wird dadurch vor allem live gut funktionieren.
Die erste EP der 5 spaltet mich. Einerseits ist das Ganze wirklich professionell gemacht und folgt durchweg einem roten Faden, andererseits fehlt mir hier und da einfach das was Punk ausmacht: Spontaneität, die kleinen Fehler - dass eben nicht alles so perfekt und glatt gebügelt ist, wie im Pop.