Das kanadische Duo schafft es auf seinem zweiten Album „Feeling Disconnected“ gekonnt und ungezwungen den wütenden Schreigesang der Strophen mit zweistimmig-melodischen Punk-Gesängen in den Refrains abzulösen. MOBINA GALORE sind Gitarristin und Sängerin Jenna Priestner sowie Schlagzeugerin Marcia Hanson. Und genau das ist auf der Platte zu hören: Eine Gitarre, Schlagzeug und Gesang. Den genre-üblichen knackig-kratzigen Bass vermisse ich nicht. Klar, er würde dem Sound nicht schaden, aber MOBINA GALORE haben sich bewusst dagegen entschieden. Zum einen grenzen sie sich klanglich und produktionstechnisch vom Vorgänger-Album ab. Zum anderen löst „Feeling Disconnected“ Vorfreude auf die Tourtermine der Band aus: Wer sie live erlebt hat – zum Beispiel auf der letzten AGAINST ME!-Tour 2016 – wird diese aggressive Trockenheit wiedererkennen. Der Sound ist roh und mächtig zugleich, ohne böses Erwachen beim Live-Gig.
Sehnsucht und die Verarbeitung derselben spannen den lyrischen Bogen der Platte. Laut Priestners eigener Aussage geht es um die Suche nach Akzeptanz und Zuneigung, Themen die keineswegs schnulzig daherkommen. Die bildliche und alltägliche Sprache ertönt dermaßen energetisch und entschlossen aus dem Mix hervor, dass der Eindruck entsteht, MOBINA GALORE hätten den festen Entschluss gefasst, den Dämonen der Vergangenheit ins Auge zu blicken und nicht von ihren Zielen abzulassen. Darüber dürfen auch wir uns freuen, da die Band ab 13. April zahlreiche Konzerte in Deutschland spielen wird.