Drei Jahre nach ihrem Debütalbum “Feel Something” veröffentlichen MOVEMENTS ihren zweiten Longplayer “No Good Left To Give”. An der Mischung aus Indie Rock, Emo, Post-Hardcore und Spoken Word hat sich nichts verändert. Vielmehr verfeinern MOVEMENTS mit dem zweiten Album ihren individuellen Sound und präsentieren einen gelungenen Nachfolger, der sich nahtlos an das Debütalbum anschmiegt. Den Kern des Schaffens fasst Sänger Patrick Miranda treffend zusammen:
“At its core, the new record is what we’ve always been, which is emotional, real, and honest music. We all know each other very well and understand our respective styles. We’re discussing mental health, struggles with relationships, and relatable things from our lives. At the same time, it’s a little darker.”
Thematisch behandeln MOVEMENTS Beziehungen, Verlust, Liebe, mentale Gesundheit und Intimität. “In My Blood” führt den Hörer in das neue Album. Im langsamen Tempo spielt sich die Band in einem düsteren Soundgewand durch die ersten dreieinhalb Minuten der neuen Platte. Eine ungewöhnliche Auswahl für den Opener einer Platte. Wird als Intro beim nächsten Konzert aber funktionieren, denn danach folgen direkt zwei vorab veröffentlichte Singles, die den MOVEMENTS-typischen Sound des Vorgängeralbums aufgreifen..
Die erste Single “Don’t Give Up Your Ghost” greift das Thema Depression und Suizidalität auf:
“It’s told from the perspective of a person who is dealing with a friend who confides that he or she has attempted to kill him- or herself. However, this person has been there as well and has even made suicide attempts too. The person tries to console the friend and let him or know she’s not alone. It’s about not giving up when there’s so much more the world can offer. Even though you’re in a certain place right now, it doesn’t mean you’re going to be in the same place forever.”
Die zweite Single “Skin To Skin” behandelt hingegen das Thema (physische) Intimität. Thematisches Neuland für das Schaffen von MOVEMENTS. Der Song reiht sich musikalisch jedoch mühelos in den Rest des Albums ein.
Ein hohes Gut der Band ist die Emotionaliät, die man in jeder Pore der Songs hört. Diese wirkt weder aufgesetzt noch anbiedernd. MOVEMENTS machen emotionale Musik. Die Emotionalität bricht bei Sänger Miranda im Vergleich zum Vorgänger und vor allem im Vergleich zur EP “Outgrown Things” seltener in wütende Screams aus (Tunnel Vision), ist jedoch nie von der Hand zu weisen.
Das Intro von “Living Apology” leitet die zweite Albumhälfte ähnlich düster ein wie das Intro zum ersten Song der Platte, “In My Blood”. “Living Apology” ist dabei eine gelungene Referenz für die Weiterentwicklung der Band. Jedes Bandmitglied bekommt in diesem Song seinen angemessenen Platz. Spencer York gibt dem Song durch sein Schlagzeugspiel etwas Treibendes, während das Gitarrenspiel von Ira George versucht diesem Tempo entgegenzuwirken, ohne York im Weg zu stehen. Austin Cressey hält den Laden zusammen und die markante Stimme Mirandas schwebt über den Instrumenten.
“No Good Left To Give” ist die gelungene Fortsetzung des Debütalbums “Feel Something”. MOVEMENTS wahren ihre Stärken und schaffen es erneut emotionale Songs zu schreiben, die nicht aufgesetzt wirken. Im Vergleich zu vielen vergleichbaren Bands schaffen es MOVEMENTS zudem jedem Bandmitglied Momente im Rampenlicht zu gewähren. Insbesondere Drummer York bekommt auf Albumlänge einen besonderen Platz, denn sein Schlagzeugspiel verleiht den Songs häufig etwas Einzigartiges und Neues. Wer am Debütalbum Gefallen gefunden hat, darf sich auch “No Good Left To Give” ohne zu zögern ins Plattenregal stellen.