Als alter akustik Fan muss ich ja zugeben, dass die der "B-Movie" DVD beiliegende akustik EP es mir absolut angetan hat. Das grandiose "Grey Skies Turn Blue" begegnete mir später auf der Atticus 3 Compilation und winkt mir nun, auf dem aktuellen Album, "Panic", in komplett elektronisch verstärktem Outfit und um Keyboards ergänzt, ein weiteres Mal zu.
MXPX haben in Sideonedummy eine neue Heimat fernab der Major Welt gefunden und es steht dem Trio verdammt gut. Völlig ungezwungen und komplett unverbogen klingen die 14 neuen Tracks von Mike Herrera, Tom Wisniewski und Yuri Ruley wie eine gesunde Mischung der extrem poppigen Auswüchse aus "Before Everything And After" Zeiten, den punkigeren, älteren Sachen und neuen, sympathischen Einflüssen. Nach mehr als 1 Millionen verkaufter CDs sind die Erwartungen entsprechend hoch gesteckt und ein Opener wie "The Darkest Places" geht absolut eingängig mit astreinen Hooks und netten Riffs nach vorne. Die erste Singleauskopplung, "Heard That Sound" ist melodisch, radiotauglich und entstammt der Feder von Joe Gittleman (MIGHTY MIGHTY BOSSTONES, AVOID ONE THING). Wo wir schon beim Thema Dritthilfe sind muss definitiv erwähnt werden das BLINK 182s Mark Hoppus am Songwriting für das ruhige, leicht melancholische "Wrecking Hotel Rooms" beteiligt war. "Panic" führt uns jedoch neben Catchyness und Singalongs auch eine rockigere, düstere Seite der christlichen Poppunker vor Augen und Ohren, die besonders bei einem DESCENDENTS-mäßig angehauchtem "Get Me Out" zur Geltung kommt. Herrera liefert hier für seine Verhältnisse richtig harten, geschrienen Gesang ab.
Insgesamt ist "Panic" ein herausragendes, erstaunlich abwechslungsreiches MXPX Album. Politische Ansichten der Band wollen wir hier mal außen vor lassen...