Ist es heutzutage eigentlich bereits unkonventionell Live-Alben zu veröffentlichen? Früher noch allgegenwärtig, sind sie in den letzten Jahren zunehmend aus der Mode gekommen. Verdrängt von DVD, Blu-Ray und Youtube fristen sie ein Schattendasein. Doch erleben wir derzeit eine kleine Renaissance? Thrice vermachen ihren Fans zum Abschied das wohl beste Livealbum der letzten zehn Jahre und auch Machine Head bleiben auf ihrem plakativ betitelten Doppeldecker angenehm ungeschönt.
Dabei liegt das Hauptaugenmerk der Songauswahl klar auf dme aktuellen Silberling "Unto The Locust", welcher immerhin mit sechs Songs vertreten ist. Zum besseren Verständnis: damit hat es nur ein Song nicht auf die Doppel-CD geschafft. Der Rest könnte dann auch glatt als Best-Of durchgehen. "Imperium" hier, "Bulldozer" gegenüber und "Halo" da. Zwar hätten durchaus mehr alte Song ihren Weg in die Setlist finden dürfen, aber wirklich meckern kann man nicht.
Gleiches gilt für den Sound. Eben jener ist roh, blutig und dennoch sehr druckvoll. Es gibt keinen nachträglich verbesserten Klargesang (ob das nun positiv oder negativ ist) oder dergleichen. Die Gewalt eines MACHINE HEAD Auftrittes wurde gut eingefangen und, noch viel wichtiger, die Live-Atmosphäre wirkt authentisch. Das Publikum ist herrlich laut auch wenn die etwas überpräsenten "Machine Fucking Head" Chöre etwas künstlich und deplatziert wirken. Vielleicht wurde ja doch etwas nachgeholfen. Dennoch: ich plädiere für mehr Live-Alben, wenn sie denn eine solche Qualität haben.
Tracklist:
CD1
1. I Am Hell (Sonata In C#)
2. Be Still And Know
3. Imperium
4. Beautiful Mourning
5. The Blood, The Sweat, The Tears
6. Locust
7. This Is The End
8. Aesthetics Of Hate
9. Old
CD2
1. Darkness Within
2. Bulldozer
3. Ten Ton Hammer
4. Who We Are
5. Halo
6. Davidian