Plattenkritik

Machinemade God - Masked

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Release Date: 24.08.2007
Datum Review: 18.07.2007

Machinemade God - Masked

 

 

Als bekennender Metalcore-Hörer kann man sich dieses Jahr wirklich nicht beklagen. Standen doch zum Beispiel mit den neuen Scheiben von AUGUST BURNS RED und MAINTAIN schon zwei Hochkaräter auf den diesjährigen Releaslisten. Und auch an der Newcomer-Front tummeln sich mit FOREVER IT SHALL BE und THE SORROW durchaus einige würdige Kandidaten. Da dachten sich dann die 5 Jungs von MACHINEMADE GOD bestimmt, dass sie in diesem illustren Kreis nicht fehlen dürfen und schieben mit „Masked“ ihr zweites Album zu dem im Februar 2006 erschienenem Debütalbum „The Infinity Complex“ nach.

Und was soll ich sagen? Es ist durchaus mal eine gewisse Wohltat, mit niedrigen bis gar keinen Erwartungen an ein Album ranzugehen. Das soll jetzt nicht falsch verstanden werden, das Debüt der 5 Jungs anno 2006 war ok, aber mehr auch nicht. Aber hat die Vorleistung erstmal ein gewisses Niveau erreicht, kommt dem Nachfolgerwerk meistens eine besondere Erwartungshaltung zu. Manchmal zu Recht, manchmal aber auch nicht.

Jedenfalls wird das neue Werk ganz opulent durch orchestrale Klänge eröffnet um dann nach einigen Sekunden mit genretypischen Gitarrenriffs die weitere Regie im Song zu übernehmen. Hier fällt dann auch direkt der cleane und saubere Klang des Songs auf. Doch damit nicht das einzige Novum, tönt doch tatsächlich aus den Boxen richtig cleaner Gesang. Zuständig hierfür zeichnet sich Gitarrist Sky Hoff aus, der seinem Kollegen Florian Velten gesangstechnisch zur Seite steht. Man hat also durchaus den Mut, etwas neues zu probieren. Die Songs wirken zwar durch die cleanen Songs zunächst etwas weniger aggressiv als dies noch bei dem Debüt der Fall gewesen ist, aber der Wechsel zwischen harten Metalcore-Shouts und melodischen Gesangslinien überzeugt. Jedoch lassen die Jungs es sich nicht nehmen, den Songs auch gewohnte UftaUfta-Beats und knüppelnde Moshparts zu verpassen. Aber nicht einfach nur stumpf durch, sondern abwechslungsreicher als auf dem Debüt. Dafür sorgen dann nicht zuletzt die eingesetzten Gitarrensoli, die etwas Abwechslung in die Songs bringen.

„Who, If Not Us?“ ist dann kein zweites „Butterfly Coma“, obwohl der Song rein instrumental bleibt und den melodischen Anteil des Albums erneut etwas anhebt. Melancholisches Gitarrenspiel und dezentes Schlagzeug bieten hier etwas Ruhe.

War das Debüt noch durch etwas dumpfen Sound geprägt, trumpft das neue Werk mit einer äußerst sauberen Produktion auf. Zeichnete sich damals noch Jakob Bredahl von HATESPHERE als Produzent aus, saß diesmal mit Gitarrist Sky Hoff quasi 1/5 der Band selbst hinter den Reglern. Auch hier ist durchaus ein Haken auf der Habenseite zu verbuchen. Der saubere Sound gibt den Songs mehr Dynamik und lässt die einzelnen Songparts in einem besseren Licht erscheinen, als es damals die Songs auf dem Debüt taten.

Also ich muss schon sagen, den Mut zur Weiterentwicklung kann man MACHINEMADE GOD am wenigsten abstreiten. Zugegeben, die Ähnlichkeit zu SONIC SYNDICATE ist durch die cleanen Vocals mit Sicherheit nicht von der Hand zu weisen, aber den Schritt, den die Band nach vorne gegangen ist, ist einen lobenswerter Aspekt. Und dieser Schritt wird mit 7 Punkten belohnt.

Anspieltipps: Voices, Vengeance, Place Taken, Next To Me, Nemesis

Tracklist:

01. Forgiven - 04:25
02. With You - 03:44
03. For Those Who Care - 03:36
04. Voices - 04:46
05. Vengeance - 03:15
06. Who, if Not Us? - 02:33
07. Place Taken - 03:33
08. Endlessly - 03:59
09. And Even Though You're Gone - 01:31
10. Next to Me - 04:44
11. Nemesis - 03:16
12. Melancholy - 04:33

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Christoph

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