Plattenkritik

Mad Caddies - Dirty Rice

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Release Date: 13.05.2014
Datum Review: 18.05.2014

Mad Caddies - Dirty Rice

 

 

Nicht gerade die Kochbeutelversion haben die MAD CADDIES fuer ihr neuestes Gericht gewählt. Ganze sieben Jahre haben die Sonnenscheinpunks aus Santa Barbara "Dirty Rice" köcheln lassen, waren nebenbei zwar nicht ganz untätig - aber auch nicht uebermaessig präsent. Der "Lazycore", der endlich ganze zwölf Mal neu austariert wird, hat sich seinen Namen also alle Male verdient.

Zuletzt wandelten die MAD CADDIES mit "Keep It Going" auf eher zurückgelehnten und gesetzten Pfaden - zumindest mehr als je zuvor in ihrer Karriere, die sich von Offbeatcore über Piratenpunk bis hin zu verrauchtem Blunt-Rock fuer die Veranda streckt. "Brand New Scar" vereint viele dieser Staerken bereits in den ersten vier Minuten der sechsten LP: Das swingende Piano, ein stämmiger Chorus, wunderbar vitale Blaeserarrangements und die unverkennbare Stimme von Chuck Robertson, der sicher noch mit 85 täglich auf dem Surfbrett steht.
Kaum einen Moment lang verliess sich die Band in der Vergangenheit auf bloss die "stumpfen" Grundpfeiler des Skapunks, dichtete mit Bluegrass-, Jazz- oder Dubmomenten stets ihre ganz eigene Note zu ihrer Sound hinzu.
Dass der beständige Groove der CADDIES auch auf "Dirty Rice" nicht mir-nix-dir-nix abgekupfert werden kann beweisen ausgeklügelte Stücke wie "Down And Out" mit einem Klientel aus Barbühne und automatischem Fensterheber oder die warmen Basslines zu "Shot In The Dark". Keine Zweifel lässt das Dutzend Tracks der Platte am bekannten Siegel von Robertson, Sascha Lazor, Keith Douglas, Ed Hernandez, Graham Palmer sowie Dustin Lanker und Drummer Todd Rosenberg, die alle Wurzeln und Einflüsse ihrer Karriere für quicklebendig erklären: "Bring It Down" schmeißt den Circlepit an, "Shoot Out The Lights" rührt ihr Reggaetrommel, wie es die AGGROLITES nicht besser könnten, "Back To The Bed" vereint Ska, Rock und Lebensfreude, wie es nicht viele Bands aus dem Aermel zu schuetteln wissen.
Erstaunlich, dass die MAD CADDIES dabei ueber gut eineinhalb Dekaden kaum an Jugend und Frische im Klang verloren haben. Wie ihre Alben immer noch das Tanzbare vor dem Zutraulichen anstreben. Wie "Callie's Song" oder "Airplane" nach Singalong und Wasserschlauch schreien. Auch wenn sich fuer jedes Mitglied des Septetts dieser Tage andere Lebensbaustellen auftun, empfiehlt sich "Dirty Rice" am Ende bloss als logischer Nachfolger - nicht aber als Offenbarung schlechthin. Fuer die Herren aus dem Santa Ynez Valley bedeutet das trotz allem - ein lasches Coverartwork und die ewige Wartezeit einmal aussen vor - ihrem mitdefinierten Genre einen erheblichen Schritt voraus zu sein.

Trackliste:

01: Brand New Scar
02: Love Myself
03: Down And Out
04: Shoot Out The Lights
05: Dangerous
06: Bring It Down
07: Shot In The Dark
08: Little Town
09: Airplane
10: Calllie's Song
11: Back To The Bed
12: Drinking The Night Away

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Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.