Auch der zweite Versuch zeigt MADE OF HATE von einer etwas zwiespältigen Seite. Die Polen wissen auf "Pathogen" durchaus, mit diversen Stilen umzugehen. Ihr Power Thrash/Death Metal erinnert wegen der starken Melodieschlagseite im Gitarrenbereich an finnische Bands, wobei sie nie in den Kitsch abdriften. Ihr etwas reduzierter Sound bietet der Leadgitarre und dem guten Sänger viel Platz zur Entfaltung, der auch zielgerecht genutzt wird. Die Soli können sich hören lassen, technisch ausgefeilt ziehen sie den Hörer immer wieder in ihren Bann. Der Sänger variiert zwischen Growls, Shouts und Klargesang und gibt die Gedanken eines Serienmörders eingehüllt in alltägliche Gepflogenheiten wieder. MADE OF HATE verstehen es, leicht zu konsumierende und Mitsing-kompatible Harmonien zu setzen, ohne aufgesetzt oder vordergründig zu klingen. Dabei setzen sie auf einen aggressiven Grundton auf, der "Pathogen" immer wieder in die Thrash Ecke drückt. Das einzige Manko dieses ansonsten guten Zweitwerks ist die Tatsache, dass das Quartett (bis auf die Leadgitarre) manchmal zu gebremst und verhalten wirkt. Etwas mehr Rasanz und Feuer unter dem Hintern hätte dem Album gut getan, damit dem Bandnamen gerecht geworden wäre. Aber wer auf ausgefeilte Melodien mit guter Gitarrenarbeit und einer Melo Death Schlagseite steht, sollte MADE OF HATE unbedingt mal ausprobieren.
Tracklist:
01. Friend
02. Russian Roulette
03. You, Departed
04. I Can't Believe
05. Lock'n'load
06. Pathogen
07. False Flag
08. Questions