Ach ja, die Jugendzeit. Baumbuden bauen, Stoppelfeldschlachten und Kanten werfen. Das alles auf dem platten Lande. In Berlin scheinen diese herrlichen Jahre etwas anders zu laufen, hier sind die ersten Jahre anscheinend geprägt durch „Super RTL“, „Spielekonsolen“ und „Leiden“.
„Super RTL“, weil die dort „kindergerechten“ Serien eine Aneinanderreihung von hektischen Abläufen, irrwitzigen Zusammenschnitten und viel Lärm im zwischenmenschlichen Bereich (permanentes Anbrüllen, wenn nicht gerade Himmel hoch jauchzend auf der Tagesordnung steht; zudem ist dauerhaft mit Subhoover Einschlägen zu rechnen) bedeuten.
„Spielekonsolen“, weil der Ego-Shooter durch eine mit Feinden übersäte Landschaft stolziert und auf alles ballert, was nicht schon vorher wegen fiesem Anblick tot ist.
„Leiden“, weil nicht alles Gold ist was glänzt und es neben Zuckerbrot auch genügend Peitsche in einer Großstadt zu entdecken gilt.
Das alles und noch viel mehr, denn ganz oben steht der hypnotische Elektroklang, der immer und immer wieder alles und jeden „normalen“ menschlichen Artikulierungsversuch zerstört, i-ne-ne-ne-ne-ne-ne-ne-ne-ne-ne-dem er alles auf eine sehr künstliche Plattform schiebt.
Manchmal ist das ansonsten als Post-Gewitter gedachte Treiben auch so poppig, dass die Marmelade auf der Erdnussbutter hinweggedacht werden muss, um das am Gaumen klebende Ergebnis zu erahnen.
Sie trauen sich was, die Berliner, sie machen einen auf ungemein modern, sie sind talentiert und sie sind von sich felsenfest überzeugt. Doch hinten steht auch bei ihnen eine Ballade im Beginn, die mit Hiphoprap-Einschub bestrichen wurde.
"You’ll better keep your eyes wide open", denn Acuity.Music veröffentlichen "Teenage Time" nur digital!
Tracklist:
1. Intro
2. New War
3. Promised
4. Teenage time
5. Close to the edge
6. Now leave
7. Everything is endless
8. Rainbow
9. No lets be honest to the world
10. You’ll better keep your eyes wide open