MADSEN waren immer die wesentlich besseren SPORTFREUNDE STILLER. Und das, obwohl sie von Vorwürfen der absoluten Uncoolness überschüttet worden. Aber zu bedenken ist: Diese Band konnte unterhalten. Zuweilen konnten MADSEN das bei mir wesentlich besser als Philosophen wie Thees Uhlmann oder Marcus Wiebusch. Denn was MADSEN auszeichnete, das war dieses ungeschminkte und naiv angetextete Lebensgefühl der Einfachheit. Einfache und gute Unterhaltung. Und jetzt?
Jetzt beginnen sie ihr neues Album mit einem Opener, der so unhörbar nach QUEEN klingt, dass man es erst gar nicht glauben mag. Aber es kommt noch dicker. „Mein Herz Bleibt Hier“ ist so sehr auf Radio oder TV-Vorschau der monatlichen Pro-7 Blockbuster getrimmt, dass man ernsthaft die leichtfüßigen Songs des ersten Albums vermisst. Das ist doch nicht denen ihr ernst? Das zieht sich dann auch erstmal. Man hört Gegröhle in Campino-Tonlagen und Möchtegern-Punk und Verweigerung in Form von „Blockade“. So richtig schön wird es erst, wenn man WIR SIND HELDEN Sängerin Judith Holofernes hört und „Schön, dass Du wieder da bist“ mit seinem THE CURE-Charme spielt. Trotzdem fehlt der Platte einfach dieser Song, dieser Leichtfuß und der gewöhnliche MADSEN-Gestus, der „Labyrinth“ ein weiteres schönes Album sein lässt. Schade.
Tracklist:
1.Labyrinth
2.Mein Herz Bleibt Hier
3.Das Muss Liebe Sein
4.Zwischen Den Zeiten
5.Berlin, Was Willst Du Von Mir?
6.Lass Die Liebe Regieren
7.Blockade
8.Jeder Für Jeden
9.Mit Dem Moped Nach Madrid
10.Schön, Dass Du wieder da bist
11.Obenunten
12.Sieger