Vor einigen Jahren gab es da diesen komischen Ausdruck “The Wave”. The Wave, das waren all die gehypten Post Hardcore Bands um La Dispute, Touche Amore und Defeater. Auch Make Do & Mend gehörten damals zu den Künstlern, sie sind mittlerweile jedoch ein wenig im Schatten ihrer Mitstreiter verschwunden. Mit ihrem dritten Longplayer soll sich das nun wieder ändern.
Und auch auf ihrem neuesten Album präsentieren Make Do& Mend sich als hervorragend eingespielte Truppe, die um ihre Stärken weiß und ihren Sound absolut gefunden hat. Tatsächlich geht das Album mit den ersten Liedern gut nach vorne und gleich der Opener und Titeltrack gibt die Richtung vor, in die es die nächsten gut 40 Minuten gehen soll: Schlagzeug und Rhythmusgitarre machen ordentlich Druck und Sänger James Carroll zeigt das Repertoire seiner Stimme. Von den ruhigeren Zwischentönen bis hin zum markant rauem Gesang im Refrain, seine Stimme ist und bleibt Trademark von Make Do & Mend.
Im Refrain gesellt sich dann noch die Leadgitarre hinzu und öffnet den Song, verleiht ihm seine Eingängigkeit.
In dieses Schema reihen sich die nächsten Songs nun nahtlos ein und untermauern so das Geschick der Band für gute Punkrock Songs mit eingängigen Refrains, die zwar wenig Neues wagen, durch ihre handwerklich tadellose Umsetzung allerdings durchaus zu gefallen wissen.
In der Mitte des Albums bilden die vom Titel eng verbundenen Lieder „Sin Miedo“ und „Sin Amor“ dann einen kleinen Cut innerhalb des Albums. Regierten bis zu diesem Schnitt die beschwingten, hochmelodiösen Punkrocksongs („Sin Miedo“ – Ohne Angst eben), so geht es in der zweiten Hälfte des Albums etwas schwermütiger zur Sache und es wird mehr Abwechslung geboten. Die Gitarren nehmen sich auch mal etwas zurück, ohne jedoch wirklich an Präsenz zu verlieren und punkten mit einem sehr hallenden Klang.
“All There Is“ ist so ein Song, der alle Tugenden eines guten Make Do And Mend Songs mit einem wunderbar melancholischem Refrain verbindet. Gefolgt wird dieses kleine Highlight von der ein akustischen Nummer „I Don´t Wonder At All“. Dass die Jungs ein Faible für Lieder ohne Strom haben, zeigten sie schon öfter und auch dieses weiß zu überzeugen.
Nachdem es mit „Sanctimoy“ noch einmal lauter wird, bildet das sehr untypische, doch dadurch nicht minder schöne „Begging For The Sun To Go Down“ den Abschluss der Platte. Über lange Zeit eine einzelne hallende Gitarre und weiter im Hintergrund als sonst Carrolls Stimme. Erst zum Ende hin setzt der Rest der Band ein und erzeugt so einen schönen Closer für die Platte.
Insgesamt haben Make Do & Mend hier ein absolut solides und in der zweiten Hälfte durchaus interessantes Album abgeliefert, dass zwar wenig Neues macht, die von der Band gewohnten Trademarks aber sehr gekonnt einsetzt und ohne schlechten Song auskommt.
Für alle Fans der Band ist die Platte sicherlich empfehlenswert!