So geheimnisvoll wie MARATHONMANN aus München muss man sich in nur zehn Minuten erstmal trauen: Kommt da noch die Message, oder geht´s bloß um die Musik? Bis zur lauten und deutlichen Antwort beträgt die Wartezeit letztlich doch bloß zwei Minuten.
„Ein Leben endet – und ein anderes fängt an“ erklären sich Michi, Robin, Tom und Marcel glasklar die Stunde Null. Auf der Suche nach der Bestzeit hetzen die vier Bayern über schwere Riffs, gezogene Instrumentals und sphärische Rockwände – bis am Ende des Tunnels Licht wartet: Im modernen Postcore-Gewand prügeln und brüllen MARATHONMANN auf ihrer „Die Stadt Gehört Den Besten EP“ lebendig und doch gewandt zwischen ESCAPADO und LA DISPUTE (spätestens Song drei schreit leider nach diesem Namedropping), bändigen sich und ihr Hardcore-atmendes und zugleich Rock-versiertes Debüt aber stets mit einem geglätteten Touch, wie ihn THRICE zum Runterkommen benutzen.
Verzweifelt und selbstlos klingt dieses brennende Allerlei dann bei „Briefe Von Gestern“ – bevor der verausgabte Sportler sich bereits aufgewärmt, aber nicht verausgabt ins Ziel rettet. Ein leider knapper und dennoch markanter Einblick in das noch junge Leben des MARATHOMANN, der sich mit Absicht und Bestimmung in brodelnde musikalische Gewässer begibt, anstatt bloß unsportlich und oberflächlich durch den Proberaum zu wüten.
Trackliste:
1. Hier Fängt Alles An...
2. Die Stadt Gehört Den Besten
3. Briefe Von Gestern
