Schon mit ihrer EP „Die Stadt gehört den Besten“ lieferte die junge Post-Hardcore-Band einen guten ersten Eindruck. Mittlerweile bei Century Media untergekommen, wollen sie diesen nun mit ihrem Langspieler „Holzschwert“ untermauern. Das Titelstück der EP hat man dafür mitgenommen und es unter die neun anderen Lieder gemischt. An ihrem Stil haben MARATHONMANN auch nichts großartiges verändert. Immer noch klingen sie wie eine Mischung aus CAPTAIN PLANET, MUFF POTTER und TURBOSTAAT – Immer noch funktioniert diese Mixtur perfekt. MARATHONMANN haben es geschafft die Hitdichte auch auf „Holzschwert“ hochzuhalten. Zeile für Zeile fressen sich die Songs in Hirn und Herz, Zeile für Zeile kann man sich Dank der Interpretierbarkeit der Texte sein eigenes kleines Bild basteln. Dabei schwanken die Münchner textlich zwischen jugendlicher Entschlossenheit und erwachsener Resignation und dürften so für einen Großteil der Heranwachsenden interessant sein. Instrumental sind MARATHONMANN dabei recht schwer in eine Schublade zu packen und unter dem Label „Post-Hardcore“ wohl bestens eingeordnet. Manchmal sphärisch ('Schiffe versenken' oder 'Grabräuber'), oft dringlich ('Unter Tränen') stehen MARATHONMANN zwischen den Stühlen und stellen somit ein Unikum in der deutschen Alternativ-Szene dar. Wer nach „Die Stadt gehört den Besten“ noch glaubt, dass MARATHONMANN diese Qualität nicht auf Albumlänge halten können, der wird mit „Holzschwert“ eines besseren belehrt. Intelligent und leidenschaftlich spielen sie sich in das Herz des Zuhörers und zwingen ihn schier dazu, immer wieder die Repeat-Taste zu drücken.
Tracklist:
01. Wenn du dem Teufel deine Hand gibst
02. Die Stadt gehört den Besten
03. Unter Tränen
04. Holzschwert
05. Räume
06. Wir sind immer noch hier
07. Grabräuber
08. In den Trümmern deine Sätze
09. Propeller
10. Schiffe versenken