Endzeitstimmung in Österreich? Vier Jungs aus dem oberösterreichischen Steyr maskieren sich mit jeder Menge Schminke und kostümieren sich im Mad Max Stil. Dabei vertonen MARROK in dieser Maskerade keineswegs die Apokalypse, sondern schielen mit ihrem „All You Can Rock“ Geschöpf ganz stark in Richtung hitorientiertem Amirock.
Wer die Sache mit der aufwändig betriebenen Kostümierung übersehen kann, wird überrascht sein, wie professionell das hierzulande noch recht unbekannte, junge Quartett zu Werke geht. Ihr viertes Album „Days Of Mercury“, welches bereits im Sommer diesen Jahres veröffentlicht wurde, macht einen großen Rundumschlag durch die Weiten des massentauglichen Rocks und erschwert dem Hörer durch seine Vielfältigkeit eine direkte Kategorisierung. „Days Of Mercury“ ist eine Ansammlung grooviger, spielverliebter Songs, die an eine Mischung aus PAPA ROACH, AVENGED SEVENFOLD oder dank einiger Harmonien auch an DREAM THEATER erinnert. MARROK zeigen auf ihren elf Tracks, dass sie ihre Hausaufgaben in Sachen „Songwriting“ definitiv gemacht haben. Hier wurde peinlichst darauf geachtet, dass alles richtig sitzt und an der richtige Stelle zündet. Neben der einwandfreien und umfangreichen Instrumentierung ist es besonders Sänger und Gitarrist Philipp Gödl, der das Gesamtkonzept mit einer typischen Rockstarstimme profitbringend bereichert und damit sicherlich das ein oder andere kleine Mädchenherz zum Erweichen bringt. Produktionstechnisch wurde auf "Days Of Mercury" auch eher geklotzt als gekleckert, um das Ganze recht klangvoll einzufangen.
Sicherlich gewinnen MARROK mit diesem kalkulierten und an vielen Stellen zu berechenbaren Stück Musik keinen Innovationspreis. Auf der reinen Unterhaltungsebene funktioniert „Days Of Mercury“ aber größtenteils fehlerfrei und ist für einen Act dieser Größe wirklich beachtungswürdig.
Trackliste:
1. Everything Comes To An End
2. Revolution Of Heroes
3. The Beginning Of The End
4. Borderlands
5. Hunger
6. Screams Of The Forgotten
7. Before The Night Is Falling Down
8. Mission Reality
9. Eleven
10. Temptation
11. Dead End