Masi ist Marcel Marti, der auch schon dem ein oder anderen aus der schweizer Formation Long Valley bekannt sein könnte. So sagt es jedenfalls das Info. Mir persönlich sagt die musikalische Vergangenheit des Herren rein garnichts, und wenn ich die Info weiterlese, denke ich immer mehr das dieser Zustand auch kein Versäumnis war. Vielleicht ist es sogar ganz gut dass ich völlig unbefangen in dieses Album gehen kann. Umso mehr freut es mich, dass die Platte wirklich angenehme Unterhaltung ist. Der erste Song leitet die durchweg immer etwas traurig durchzogene Platte ein, wenn er mit leichtem Elektronika-Fundament midtempo, die Zeremonie beginnt. "Take Your Time" ist auch zugleich die erste Single und sicher eines der Highlights des zweiten Soloalbums des Mister Marti. Der herrschende Grundton ist klar auf Rock geschaltet, der elektronisch unterlegt wird und mal ins eine, mal ins Extrem umschlägt. "Joey erweitert die Spanne mit einem wunderschönen Geigen Intermezzo, was nur eine der Extrazutaten von "2nd Shape" ist. Wie es sein soll, steht natürlich die charismatische, düstere Stimme im Vordergrund, die sich meistens auf einer monotonen Kurve abspielt und wenig Freilauf besitzt, aber grade darum so bannend auf mich wirkt. Genug Pathos hat die Platte auch, und in elf Akten zeigt man überzeugend wie es geht eine, mit dem Mainstream zwar flirtende, aber grade noch indielastige, Platte zu produzieren, die von vorne bis hinten gut ist, ohne Längen aufzuweisen. Hier mal eine gewagte Einschätzung: Freunde von Interpol und Joy Division finden hieran sicher genauso viel Freude wie Helmet, Kyuss oder Foo Fighters Fans. Gutes Ding !