Zum zweiten Male lassen Blue, Red, Yellow und Green die Macht der drei Akkorde aus dem Sack. Zum zweiten Mal redet man sich nach neunzig Sekunden die ganze Welt schoen, die Polizei doof und sogar das Wetter so lala. Wieso gibt es noch Kriege, wo es doch MASKED INTRUDER gibt?
Vielleicht liegt es daran, dass die vier Puderzuckerpunks in manchem Breitengrad noch ein zu unbeschriebenes Blatt sind. Dabei greifen MASKED INTRUDER bloss den "Alltag" aus der Luft und erklaeren ihn auf ihre eigene, einfachst verstaendliche Art und Weise: Wer warum das schoenste Maedchen der Welt ist, warum jeder Samstag so gelebt gehoert als wuerde es der letzte sein und vor allem, dass Frontmann Blue ganz sicher immer die Wahrheit sagt. Dazu gibt es perfekte Hookline-Sprints, die das Genre "Poppunk" nach Abklatschen mit den LILLINGTONS oder CHIXDIGGIT! ueberhaupt erst erfinden duerften.
"The Most Beatiful Girl" ist so unschuldig wie erfrischend und ansteckend zugleich. "When I Get Out" ueberzeugt ebenso wenig durch Innovation wie ein MOTORHEAD-Album und ist handwerklich in der Vorschule sitzengeblieben. Na und?. Kaum einen Moment schwaechelt "M.I.", sondern schlaegt alle Zweifel mit den Waffen der RAMONES in die Flucht. "Everything is gonna be cool" mimt Blue ganz recht - und genau diese Stimmung verkoerpert auch der Nachfolger des Debuetalbums "Masked Intruder".
Es gibt niedliches Xylophonklingeln und Handclaps bei "Stars" und BEACH BOYS-Feeling inklusive warmer Percussion bei "Almost Like We're Already In Love". Das ist cheezy wie Sau und stoesst sicher sogar manchem Punk-Puristen boese auf. "Crime Spree" widmet sich endlich wieder dem Verbrechen in "Bonnie & Clyde"-Manier, "You're The One To Blame" haekelt die besten Momente der TRAVOLTAS zu einer blickdichten Sufpunkdecke zusammen und im infizierenden Opener "I Fought The Law" bereits laesst sich erkennen, dass Produktion und Zusammenspiel sogar noch einen Hauch verfeinert werden konnten.
So befinden sich MASKED INTRUDER, die Band mit Humor und Skimaske aber ohne Identitaet und Herkunft, puenktlich zu Sommerbeginn genau inmitten ihrer eigenen niemals enden wollenden Party.
Trackliste:
01. I Fought The Law
02. The Most Beautiful Girl
03. Crime Spree
04. Saturday Night Alone
05. When I Get Out
06. Stars
07. Almost Like We're Already In Love
08. Hey Girl
09. Don't Run Away
10. You're The One To Blame
11. Weirdo
12. I Don't Wanna Say Goodbye To You Tonight
13. Locked Up And Lonely