Plattenkritik

Mastodon - The Hunter

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Release Date: 23.09.2011
Datum Review: 23.09.2011

Mastodon - The Hunter

 

 

Ein Artwork, dass erstmals nicht von Paul Romano stammt und sich auch deutlichst von seinem Stil abhebt. Eine Produktion, die von Mike Elizondo stammt der sich vornehmlich mit Pop und Hip Hop beschäftigt. Ein Album, welches erstmals kein Konzept-Werk ist. Ein Album, deutlich gestraffter und kompakter als zuvor. MASTODON setzen einen Schnitt in ihre bisherige Karriere. Die Band befindet sich im Umbruch. Doch anders als beim HSV, sind Brent Hinds und seine Kompanen damit erfolgreich.

Er schreit einen regelrecht an, der "Hunter". Auf dem Cover, in den Songs, selbst nach dem Hören. Selten hab ich einen so ehrgeizigen Sound gehört. Da wird noch vorn geprescht, nur um im nächsten Moment mit psychedelischen Einflüssen zu überraschen. MASTODON bleiben sich in einem Fakt treu. Wiederholung ist ausgeschlossen, Kreativität ist das Wort der Stunde. Der Jäger hat als erstes Album in der Diskographie keinen roten Faden. Eine Spontanität die dem Album spürbar gut tut.

Denn so befreit sich die Band von alten Zwängen, die sie schlussendlich nur hinderten. Dennoch haben MASTODON sich einen inzwischen unverkennbaren Stil erspielt. Der Opener "Black Tongue" läuft nur wenige Sekunden und schon fühlt man sich heimisch, sofort macht sich das typische MASTODON-Feeling breit. Das unverwechselbare Riffing, das stimmige Wechselspiel im Gesang. "Curl Of The Burl" stellt dann die erste Überraschung des Albums dar. Simples, effektives Riffing trifft auf einen Ohrwurm-Refrain. Keine Angst, Stadionrock bekommt man nicht zu hören. Dafür ist allein der Instrumentalteil zu mächtig, dennoch macht sich eine leichte QOTSA-Atmosphäre breit.

Die richtigen Kracher kommen aber erst noch. "Spectrelight" überrollt mit räudiger Attitüde, "All The Heavy Lifting" hat die Hook des Jahres, der Titeltrack mutet beinahe balladesk an und "Creature Lives" ist der vielleicht beste Song den MASTODON je geschrieben haben.

Und so sehr ich mir auch ein "Crack The Skye" Part II gewünscht hätte, bin ich mit "The Hunter" einfach nur glücklich. Warum? MASTODON sind immer noch eine reine Kreativitätsquelle und klingen dabei so spontan und ungezwungen wie nie zuvor. Trotz des fehlenden Konzepts stellt "The Hunter" außerdem das wohl homogenste und schlüssigte Album der Band dar. MASTODON bleiben ihrer Linie also weiterhin untreu und liefern auch mit Album Nr. 5 eine Überraschung ab. Nicht in qualitativer Hinsicht, sondern einfach allgemein. Und erneut entstand dabei ein Klassealbum.

Tracklist:

1. Black Tongue
2. Curl Of The Burl
3. Blasteroid
4. Stargasm
5. Octopus Has No Friends
6. All The Heavy Lifting
7. The Hunter
8. Dry Bone Valley
9. Thickening
10. Thickening
11. Spectrelight
12. Bedazzled Fingernails
13. The Sparrow

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Enrico

Autoren Bio

Je ne sais pas. Ein Hoch auf meine Standardantwort im Französischunterricht in der Schule.