Während Gott und die Welt in schlaflosen Nächten dem neuen GOJIRA Album entgegen fiebert, schickt Frankreich mal wieder einen hoffnungsvollen Exportakt in die weite Welt hinaus. Die Rede ist von MEMORIES OF A DEAD MAN, welche keinesfalls zu verwechseln sind mit den Kanadiern von THEORY OF A DEADMAN.
Zwar liefert die sechsköpfige Formation keinen bombastischen METAL wie die Landsmänner von GOJIRA, gräbt aber auch nicht minder tief in intensiven und vielschichtigen Soundlandschaften herum. MEMORIES OF A DEAD MAN beschreiben ihren Stil als ein Gemisch aus PROG METAL von Bands wie THE OCEAN oder CULT OF LUNA und POST ROCK der Marke ENVY, was den Nagel eigentlich ziemlich gut auf den Kopf trifft. Besonders die schwere Rhythmik der Instrumentenfraktion gepaart mit harmonischen und leidenden Gitarren Leads und die tiefe, hardcorelastige Stimme von Frontmann Pierre D., die aber auch immer wieder in einem harmonischen Gegenspiel zu cleanen Gesangsparts steht, lässt stark auf die Schule und den Einfluss skandinavischer Bands schließen. Das Ganze erinnert wirklich positiv an die leider schon dahin gegangen BURST oder die bereits genannten CULT OF LUNA, wobei die Songs nicht annähernd so extrem ausufern. Leider greift Bassistin Audrey viel zu selten mit ihrer sanften Stimme dazwischen, um den Soundschwall noch mehr Breite zu verleihen. Nichtsdestotrotz sind auf „V.I.T.R.I.O.L.“ elf Songs voller Tiefe, Tragik und einer erträglichen Schwere, die aber immer ein Licht am Ende des Tunnels bereithalten.
Was soll man noch sagen? Wieder einmal liefert eine französische Band ein bemerkenswertes Album ab, welches eine annähernd perfekte Symbiose aus ROCK, METAL und HARDCORE bietet.
Trackliste:
01. Tomorrow at Dawn
02. On the Heights of Despair
03. Under the Cross
04. Meshi'ha
05. Good Mourning Child
06. Insomniac Animal
07. An Ode to Myself
08. Trismegistus King
09. Leave Scars
10. Diving Bell and Butterfly
11. INRI