Er ist einfach nicht totzukriegen: Was den 90ern der Emo war, ist den 20??ern der Scheitelcore. Hier mal Marke Texas.
Im Grunde braucht es nicht viele Worte für „The Hollow“: Grunzgesang: Ja. Breakdowns: Check. Glasklare Choruslinien: Logo. Fette Produktion mit Keyboard/Elektro/Gewittergeräuschzirkus: Klare Sache. MEMPHIS MAY FIRE überschlagen sich vor Klischees, abgekaspertem Sound und einfach nicht hängen bleiben wollenden Songs. Was „The Hollow“ so anders und speziell macht? Vielleicht der kreativ verspielte Gedanke mit den Songtiteln? Frisuren, Songwriting oder Überraschungsmomente sind es jedenfalls nicht. Und mit dem rechten Fuss auf der Monitorbox headbangen konnten wir schon zu CHIODOS oder A SKYLIT DRIVE. „The Unfaithful“ klingt austauschbar und wundgelutscht, „The Abandoned“ erinnert dann doch wieder an „The Commanded“ – oder war es „The Victim“?
Fett aufgemacht und geprägt von fiesen Gitarrensounds und drückendem Schlagzeug ist „The Hollow“ als Gesamtwerk sicherlich, aber wo Konzept, Musik und sogar Artwork so stumpf abgekupfert werden, ist Hopfen und Malz beinahe verloren. Auch die Interlude „The Burden“ kann nicht mehr viel retten und wenn den Hörer bei Track 9 die Realität einholt, ist der Spuk bereits fast vorbei. Wer wirklich auch die Kopie der Kopie der Kopie noch immer abfeiern muss, MEMPHIS MAY FIRE haben sicher hippe Tattoos und geile Moshmoves am Start. Wo aber sind „The Hopeless“, „The Inspiration“ oder „The Scheitel Must Die“ auf der Trackliste zu finden?
Tracklist:
01. The Sinner
02. The Unfaithful
03. The Victim
04. The Abandoned
05. The Deceived
06. The Commanded
07. The Burden (Interlude)
08. The Haunted
09. The Reality
10. The Redeemed