Den Hauptvorwurf, den sich MEN EATER für ihre Musik gefallen lassen müssen, ist ihr doch recht wüst und ungeordnet wirkendes Songwriting. Bei MEN EATER gibt es keine wirkliche Pointe im Song, und obgleich es schon so etwas wie Hooklines gibt, kommt die Band doch nicht so wirklich auf den Punkt. So schlicht rockig die Band zunächst auf einen wirkt, so ausschweifend sind sie doch bei ihrer Interpretation eines eigentlich recht klassisch dreckigen Sound: Viel Raum wird auf „Gold“ für instrumentales, durch Effekte vernebeltes gegeben. Was da am Ende rauskommt, ist ein schwer greifbares Irgendwas irgendwo zwischen Stoner-Rock, Post-Metal und teilweise sogar etwas Ambient – wenn man bei einem derartig undurchschaubaren Sound überhaupt mit Schubladen arbeiten möchte.
Doch gerade diese ungreifbare, undurchschaubare macht MEN EATER so interessant, und lässt sie so hervorstechen. Selbst nach unzähligen Hördurchgängen stechen Details hervor – hier mal beispielsweise ein hypnotischer Drum-Rhythmus, da ein überraschender Saxophon-Part. Gleichzeitig fehlt es der Musik nicht an Kraft, eben nur an Ordnung. Kommt man damit klar, bekommt man mit „Gold“ einer der spannendsten Genre-Crossovers dieses Jahres. Anderen dürfte das durchgängige zwischen den Zeilen lesen zu anstrengend sein. Und das ist weniger beleidigend gemeint als es jetzt vielleicht klingt, denn MEN EATER sind halt schon arg rücksichtslos in ihren Köpfen und Emotionen gefangen, und lassen ihren Ausdruck völlig ungeschönt und nackt für sich sprechen. Und wie so oft auch in der Kunst muss man da nicht unbedingt durchblicken.
Tracklist:
01. Illusion One
02. Broken In Fiction
03. Sustain The Living
04. 4:44 AM
05. Atlantic
06. The Ground Beneath The Ground We've Been
07. Bracara
08. When Crimson Trips
09. S A V N
10. The Golden