Wem wollen es Mehrfach-Millionäre wie METALLICA eigentlich noch recht machen? Selbst stark umstrittene Releases wie die Kollabo mit Lou Reed finden enormen Absatz, an ihrem Standing als Millionenseller und (ehemals) große Metalband wird sich nichts ändern. Dennoch wirkt "Beyond Magnetic", wenige Monate nach "Lulu", wie ein Versuch der Wiedergutmachung, auch wenn diese EP als solches sicher nie geplant war. Fraglich, ob sie überhaupt geplant war.
Vier unveröffentlichte Tracks, wie der Titel bereits vermuten lässt, aus der Session zum immer noch aktuellen Studioalbum "Death Magnetic". Jenem Album, bei weitem nicht mehr so umstritten wie die Therapiebewältigung "St. Anger", welches sich zumindest in großen Teilen wieder in klassisch thrashige Gefilde orientierte. Doch auch dieser Longplayer krankte an der inzwischen METALLICA-typischen gewöhnungsbedürftigen Produktion sowie an arg langatmigen Songs. Wenig überraschend und irgendwie auch logischerweise schlägt "Beyond Magnetic" in die selbe Kerbe. Resteverwertung im großen (kommerziellen) Stil?
Fraglich. Den dem geneigten Black Album Hörer wird die nochmals knarzigere Produktion im Ohr wehtun. Sicher ist der Demosound einer solch übergroßen Band immer noch alles andere als unhörbar, dennoch fehlt es den vier Stücken zu jeder Zeit an Druck und Details. Kommen wir zum Songwriting, welches sich im "Death Magnetic"-Stil bewegt. Die vier Song reihen sich direkt in das qualitative Niveau des letzten Studioalbums ein. Nett ist ein guter Ausdruck, keine Ausreißer noch oben oder unten. Die Songs fallen nicht auf, vielmehr nimmt man sie mit Gleichgültigkeit auf. Zu was taugt "Beyond Magnetic" aber denn nun? Zur Sammlungskomplettierung? Sicherlich. Zum Genießen? Nur bedingt.
Tracklist:
1. Hate Train
2. Just A Bullet Away
3. Hell And Back
4. Rebel Of Babylon