Wer Ansporn braucht, oder sich einfach nur schlecht fühlt, ob seiner unendlichen Unfähigkeit an einem Saiteninstrument sollte sich die französischen MÖRGLBL zu Gemüte führen. Denn dieser Prog-Jazz-Funk Cocktail hat es in sich. Im Gegensatz zu vielen instrumentalen Bands macht diese Platte nämlich wirklich Laune. Das infernale Saitengezupfe verläuft hier meistens nicht in einem improvisertem Dauersolo zwecks Selbstweihräucherung mit Option auf Spandex-Unterhosen-Aufrüstung, sondern in einem Rahmen, der Sinn macht, den Song nicht aus den Augen lässt.
Wer will kann jetzt Vergleiche suchen zu weiteren Gitarrengroßmeistern oder den proggigen Funk von PRIMUS ins Spiel bringen, das ändert aber nichts daran, dass das Drittwerk „Grötesk“ über weite Teile ein schwer unterhaltsames Album ist. Leider sind es vor allem die langsamen, mit jazzigen Beats unterlegten Stücke, die viel Tempo rausnehmen, teilweise in Gniedelei verfallen, die auch zwischen (zugegeben guten) Softporno-Soundtracks nicht groß auffallen würden, wenn dann aber „Le projet pied de biche“ mit debil grinsendem Funk einsetzt, die Drums dem Ganzen fröhlich einen tanzbaren Beat verpassen, dann sind etwaige Ausflüge ins Rotlichtmilieu verziehen.
Ansonsten schiebt man das auf ZAPPA Humor und freut sich über eine Instrumentalplatte, die ganz untypisch vor allem eins will: Spaß machen.
Tracks:
1. Tapas Nocturne
2. L'ami Deglingo
3. Buffet Froid
4. Le Projet Pied De Biche
5. Lieutenant Colombin
6. Les Petits Nous
7. The Toy Maker
8. Haute Voltige En Haute-Volta
9. Février Afghan
10. Totale Bricole
11. Il Bello Di Note
12. Studio Délirium