Als einer der wenigen Überbleibsel dessen, was da vor wenigen Jahren noch unter der mittlerweile sehr belasteten Bezeichnung „Deathcore“ lief, geben sich MOLOTOV SOLUTION allen Umständen zum Trotz ein weiteres Mal die Ehre – und das in gewohnt stilistischer Berechenbarkeit, so als wäre die letzte Zeit nichts gewesen. Aber warum auch nicht: „The Harbinger“ machte ja trotz eben dieser Einfachheit und trotz des bereits zu diesem Zeitpunkt totgetretenen Genres ungemein Spaß. Es verband die Brachialität des Debüts mit einem überraschend kompakten und eingängigen Songwriting. Nicht besonders eigen und hervorstechend, aber schön stumpf und unterhaltsam – und das, obwohl man von diesem Genre doch gar nichts mehr wissen wollte.
Und nachdem ich für meinen Teil echt ne ganze Weile kein Album aus dieser Sparte gehört habe fand ich „Insurrection“ zunächst ebenso befriedigend. Muss ja schon auch einen Grund gehabt haben, warum dieser stampfend-dicke Sound mal so gefeiert wurde! Bezeichnenderweise hat „Insurrection“ wie so viele andere Genrealben kaum mehr als dieses dicke Gewand zu bieten, es zeigt quasi woran Deathcore eigentlich gestorben ist und vergisst, warum „The Harbinger“ vor zwei Jahren so ein tolles Album war. Es regieren die Standards – nur eben ohne große Hooks und Momente. Ob sich eine solche Band in solchen Zeiten ein solches Album erlauben darf?
Tracklist:
1. Sin & Sacrifice
2. Injustice For All
3. The Final Hour
4. The Blood Of Tyrants
5. Divide & Conquer
6. Insurrection
7. Cruor Viaticus
8. Prophetic Illusions
9. Collapse
10. Signals
11. Rise