Plattenkritik

Monument To Thieves - Same-Title

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Release Date: 30.03.2010
Datum Review: 14.06.2010

Monument To Thieves - Same-Title

 

 

Sollen die Leute sagen, was sie wollen, aber für mich sind THROWDOWN seit "Venom & Tears" zu einer total inspirationslosen, beinahe unverschämten möchte-gern PANTERA-Kopie verkommen. Musikalische Weiterentwicklung hin oder her, aber derart identitäts- und einfallslos war ein musikalischer Neuanfang selten. Genau der richtige Moment für ex-THROWDOWN Frontmann Keith Barney mit neuer Mannschaft (u.a. Leute von ADAMANTIUM und FORCE OF CHANGE) zu zeigen, wie es wirklich geht.

Nein, MONUMENT TO THIEVES klingen nicht nur wegen Barneys kratzigem Organ verdammt nach THROWDOWN, auch die simplen, in den Keller gestimmten Gitarren erinnern an die Männer, die Ende der 90er mit ihrem groovigen Mitgröhl-Mosh ("Unite...") die Jugendzentren unseres Planeten in Schutt und Asche legten. Dennoch schaffen es MONUMENT TO THIEVES eben nicht wie eine schlechte Kopie zu klingen, sondern haben Altbewährtes konsequent weiterentwickelt. Da wurde zum einen an der Stellschraube "Brutalität" noch einmal nachgezogen, so dass man beim Hören von "S/T" nicht selten an DISEMBODIED und MARTYR A.D. denken muss. Zum anderen lässt die Band auch mal ein ganz kleines bisschen Raum für Melodie, was den 11 Songs definitiv gut tut (z.B. "How Far Can We Fall"). Immer noch ein großartiges Stilmittel sind die vielen gesprochenen Parts von Barney, der sich in diesen Momenten regelrecht in Rage redet, um am Ende eines solchen Spannungsbogens zu klingen, als hätte ihm irgendjemand die Kehle durchgeschnitten.

Geprägt ist dieses Debüt zudem von einem satten Groove und unfassbar fetten Breakdowns, die aber alles andere als inspirationslos klingen ("Down For Life", "Stay Away", uvm.). Wie auch bei THROWDOWN wird der Auflockerung halber immer wieder aufs Gaspedal getreten, was dafür sorgt, dass einem tatsächlich nie langweilig wird. Einziges Minus ist das überaus nervige Gelaber zwischen den Songs, das man sich dank iTunes allerdings ersparen kann. Ein dickes Plus wiederum ist die extrem fette Produktion, die MONUMENT TO THIEVES wie auf den Leib geschneidert ist. Als Bonus gibt es auch noch die beiden Songs der letzten EP (damals noch mit dem ehemaligen AS HOPE DIES Brüllwürfel hinterm Mikro), die etwas melodischer und atmosphärischer daherkommen, aber genauso überzeugen können wie der Rest des Albums.

Wer dem ersten Absatz zustimmen kann oder einfach nur die alten THROWDOWN vermisst, der wird MONUMENT TO THIEVES' Debüt-Album zweifellos lieben. Auch, wenn man es nicht wirklich ein Comeback nennen kann, ist man geneigt von einem überaus geglückten zu sprechen.

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Sascha

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http://www.shocksmusic.bandcamp.com